Ein Mann treibt einen Meißel in ein Stück Buchenholz und spaltet es. Er triumphiert. Später im Film wird er daraus ein Theaterstück machen und auf der Bühne "Holz Schlachten - Ein Stück Arbeit". Das ist der Titel des Stücks. Es ist ein gerader Weg gewesen vom Wald auf die Bühne - auch wenn's ein Misserfolg wird. Sie haben ihn nicht verstanden, die Kritiker vor allem und das Publikum auch nicht, das erste eigene Theaterstück, das der Schauspieler Josef Bierbichler 2006 auf die Bühne gebracht hat. Es ging nämlich um Auschwitz und das Spalten der Buchenholzstämme war nur als Metapher gedacht. Am Ende legt Bierbichler sich nackt auf die gespaltenen Holzstücke, damit kein Zweifel bleibt, was er da hat beschreiben wollen. Warum ist er überhaupt Schauspieler geworden der Bauer aus Ambach am Starnberger See, der auch noch das Gasthaus "Zum Fischermeister" betreibt?
Die Frage stellt Regisseurin Regina Schilling und gleich wird klar, dass es sich bei "Bierbichler" nicht um eines dieser Schauspielerportraits handelt, die im Fernsehen so beliebt sind - mit naseweisem Kommentar und Vollständigkeitsanspruch. Aber Bierbichler, schon wie der heißt - klingt wie eine Biermarke, lässt sich nicht fassen, aber er lässt sich ein auf sehr intime Fragesituationen. Die Kamera ist immer nah bei ihm. Er steuert sogar selbst eine Art Video-Tagebuch bei, der grantelnde Querkopf, der 2006 für "Winterreise" von Hans Steinbichler mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Schilling ist stets bemüht keinen Metafilm zu drehen, keinen Film über den Film und Theaterschauspieler Bierbichler. Sie versucht einfach nah heranzukommen an dieses merkwürdige Urviech. Und er lässt sie, gelassen und irgendwie gnädig betreibt er intime Seelenentblößung. Nach über 40 Filmen, Preisen und vielen Theaterauftritten, muss Bierbichler nichts mehr beweisen, aber er will doch wenigstens geliebt werden. Die meisten Filme hat er mit Herbert Achternbusch gedreht, auf dessen krause Filmprojekte er und seine Schwester Annemierl sich mehr als ein Dutzend Mal eingelassen hat.
Bierbichler geht durch diesen Film seltsam unversehrt. Er repräsentiert die Urkraft des Theatralischen, die aus der puren Physis kommt. Das erzählt auch Werner Herzog, der Bierbichler für Woyzeck entdeckte. Die Film hingegen erzählt die Legende von einem einfachen Mann der unter die Künstler gefallen ist. Jeder ist Schauspieler, doch im Fegefeuer des institutionalisierten Theaters kommt gerade der Gastwirt und Bauer schnell an seine Grenzen. Nicht weil er schlecht spielt, sondern weil er gar nicht spielt, stets das ist, was man sieht und hört. Und wie zärtlich er mit den Wörtern umgeht, zum Beispiel mit Heiner Goebbels Eislermaterial, das ist allemal ein Filmportrait Wert, das sich niemals um irgendeine Vollständigkeit bemüht oder um eine Chronologie, sondern ganz auf die Figur Bierbichler konzentriert und auf die schöne Phantasie vom Naturmenschen auf den Theaterbrettern. Bierbichler kann Texte zärtlich streicheln und zugleich staunend anzweifeln. Vielleicht brauchte es einen Film über ihn um das entdecken zu können.
Die Frage stellt Regisseurin Regina Schilling und gleich wird klar, dass es sich bei "Bierbichler" nicht um eines dieser Schauspielerportraits handelt, die im Fernsehen so beliebt sind - mit naseweisem Kommentar und Vollständigkeitsanspruch. Aber Bierbichler, schon wie der heißt - klingt wie eine Biermarke, lässt sich nicht fassen, aber er lässt sich ein auf sehr intime Fragesituationen. Die Kamera ist immer nah bei ihm. Er steuert sogar selbst eine Art Video-Tagebuch bei, der grantelnde Querkopf, der 2006 für "Winterreise" von Hans Steinbichler mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Schilling ist stets bemüht keinen Metafilm zu drehen, keinen Film über den Film und Theaterschauspieler Bierbichler. Sie versucht einfach nah heranzukommen an dieses merkwürdige Urviech. Und er lässt sie, gelassen und irgendwie gnädig betreibt er intime Seelenentblößung. Nach über 40 Filmen, Preisen und vielen Theaterauftritten, muss Bierbichler nichts mehr beweisen, aber er will doch wenigstens geliebt werden. Die meisten Filme hat er mit Herbert Achternbusch gedreht, auf dessen krause Filmprojekte er und seine Schwester Annemierl sich mehr als ein Dutzend Mal eingelassen hat.
Bierbichler geht durch diesen Film seltsam unversehrt. Er repräsentiert die Urkraft des Theatralischen, die aus der puren Physis kommt. Das erzählt auch Werner Herzog, der Bierbichler für Woyzeck entdeckte. Die Film hingegen erzählt die Legende von einem einfachen Mann der unter die Künstler gefallen ist. Jeder ist Schauspieler, doch im Fegefeuer des institutionalisierten Theaters kommt gerade der Gastwirt und Bauer schnell an seine Grenzen. Nicht weil er schlecht spielt, sondern weil er gar nicht spielt, stets das ist, was man sieht und hört. Und wie zärtlich er mit den Wörtern umgeht, zum Beispiel mit Heiner Goebbels Eislermaterial, das ist allemal ein Filmportrait Wert, das sich niemals um irgendeine Vollständigkeit bemüht oder um eine Chronologie, sondern ganz auf die Figur Bierbichler konzentriert und auf die schöne Phantasie vom Naturmenschen auf den Theaterbrettern. Bierbichler kann Texte zärtlich streicheln und zugleich staunend anzweifeln. Vielleicht brauchte es einen Film über ihn um das entdecken zu können.