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Bedeutung der Zeitmessung

Mitte des 18. Jahrhunderts war eine Reise um die Welt nichts Neues mehr, aber immer noch ein sehr gefährliches Unterfangen. Landkarten waren ungenau. Segelschiffe mussten starke Stürme bestehen und die Mannschaft war der heimtückischen Gefahr des Skorbut ausgesetzt.

Von Damond Benningfield |
    Es war ein großes Ereignis, als die HMS Centurion heute vor 260 Jahren zur Isle of Wight zurückkehrte. Das Schiff hatte für die Weltumseglung knapp vier Jahre benötigt. Der Brite George Anson war Kommandant der Centurion und ihrer sechs Begleitschiffe. Die Flotte war mit dem königlichen Auftrag ausgelaufen, spanische Schiffe im Pazifik auszurauben und Küstenstädte in Chile und Peru zu überfallen.

    Mehr als die Hälfte der 1900 Besatzungsmitglieder starb auf dieser Reise. Nur die Centurion schaffte die Heimreise. Doch brachte sie Schätze im Wert von mehr als 800 000 Pfund nach Hause - eine gewaltige Summe für die damalige Zeit.

    Die Reise der Centurion wies auf einen großen Schwachpunkt bei der Navigation hin: ohne genaue Zeitmessung konnte man den Längengrad nicht bestimmen. So wusste man nie genau, auf welcher Ost-West-Position man sich befand. Die Seefahrer bestimmten ihre Nord-Süd-Position exakt mit Hilfe der Sterne. Weil im Fall der Centurion die Längenbestimmung so falsch war, segelte die Flotte nach der Umschiffung von Kap Horn zu früh nach Norden und verfuhr sich in den Fjorden.

    Man brauchte unbedingt bessere Navigationsgeräte. Der schottische Uhrmacher Harrison entwickelte einen akkuraten Schiffschronometer und half so Captain Cook, den Pazifischen Ozean zu kartografieren.