Der Vogel steht zwar inzwischen auf Bali unter strengstem Schutz, aber die Verlockungen für Wilddiebe sind nicht von der Hand zu weisen.
Die Schwarzmarktpreise, die mir bekannt sind, liegen so zwischen zwei - und zweieinhalbtausend Euro. Das ist für unsere Bereiche jetzt nicht unbedingt ein Riesenbetrag. Sie können davon aber in Indonesien eine mehrköpfige Familie mehrere Jahre ernähren. Also wenn man weiß, wie viel die dort verdienen, ist das schon eine Menge Geld.
Seit einigen Jahren gibt es unter den vielen Erhaltungszuchtprogrammen europäischer Zoos auch eines für den Bali-Star, das der Kölner Zoo koordiniert.
Das geht hin bis zur Familienplanung, dass ich sage, also jetzt reicht es, von diesem Paar haben wir genug Jungtiere, oder wir müssen umpaaren oder wir haben vielleicht irgendwelche Tiere, die genetisch sehr wichtig sind, von denen noch keine Jungtiere da sind.
Pagel begreift die Mitarbeit am EEP nicht als Privileg von Profi-Zoologen, sondern arbeitet für den Erhalt des Bali-Stars auch sehr intensiv mit Hobbyzüchtern zusammen. Ausgerechnet im unscheinbaren Örtchen Uthweiler im Siebengebirge sind in den vergangenen Jahren mehr Bali-Stare geschlüpft als in allen deutschen Zoos zusammen. Ungefähr 100 Tiere hat Hobby-Ornithologe Heinz Schmitz seit 1990 nachgezüchtet. Kein einfaches Unterfangen, da Balistare seiner Erfahrung nach auch untereinander recht aggressiv sein können.
Ich hab eigentlich immer sehr viel Glück gehabt, aber ich höre es immer wieder von anderen, mal schmeißen sie die Jungen aus dem Nest, dann sind die Eier unbefruchtet oder die zanken sie sich.
Drei Tiere hält Schmitz im Moment, einen älteren Hahn und ein junges Pärchen, womit er auf Bali wohl schon den Status eines schwerreichen Mannes hätte. Das Jungpärchen gibt sich in seiner großzügigen Voliere schon seit Tagen lautstark der Balz hin.
Anfang März häng ich die Kästen auf, dann geht es meistens schon los. Eine Woche später machen die ein Gelege von drei Eiern und nach 13 Tagen schlüpfen die dann. Die brauchen dann sofort Lebendfutter. Nach drei, vier Wochen kommen die aus dem Kasten raus, die muss man dann wegnehmen, sonst würden die Eltern die wegbeißen.
Die Jungtiere werden dann im Rahmen des EEP gleich weitergereicht an Tiergärten im In - und Ausland oder an andere Privatzüchter, die Koordinator Theo Pagel für verlässlich hält.
Ich denke mal außerhalb Balis haben wir diesen Kampf schon gewonnen. Ich schätze den Bestand in etwa auf 1200 Tiere, und das sind nur die offiziellen Zahlen. Das Ziel muss natürlich sein, die Tiere auch im Freiland zu erhalten.
Eine kleine Aufzuchtstation gibt es mittlerweile auch auf Bali. Außerdem werden dort inzwischen nachgezüchtete Tiere aus Japan und den USA an das Klima gewöhnt und für das Überleben in freier Natur trainiert. Damit der markante Ruf des Balistars auch in den Wäldern seiner Heimat bald wieder öfter erschallt.