Die Abholzung des Amazonas-Regenwalds schreitet offenbar noch schneller voran als bisher bekannt. Die Zahlen vom Juni waren schon alarmierend, doch die neuesten Auswertungen deuten auf eine dramatische weitere Zunahme der Rodungen hin. Brasilianische Medien berichten, dass im Juli fast dreimal so viel Regenwald abgeholzt wurde wie im selben Monat des Vorjahrs.
Konkret sollen 1.864 Quadratkilometer Wald gerodet worden sein, berichten die Zeitungen "Estado de Sao Paulo" und "O Globo". Das wäre die doppelte Fläche der Insel Rügen. Die Zeitungen berufen sich dabei auf Zahlen des Instituts für Weltraumforschung, das ständig Satellitenbilder und die Daten von Infrarot-Sensoren auswertet.
Verdoppelung der Abholzung im Juni
Präsident Bolsonaro wittert dahinter allerdings eine Verschwörung, um dem Ruf Brasiliens und seiner Regierung zu schaden - er hatte gestern den Chef der Behörde gefeuert, weil er mit der Veröffentlichung der Zahlen nicht einverstanden war.
Im Juni hatte das Institut eine Verdoppelung der Abholzung gemeldet. Für den Juli gibt noch keine offizielle Mitteilung des Instituts für Weltraumforschung zur Abholzung - doch den brasilianischen Medien liegen offenbar vorläufige Daten vor, aus denen sich eine Schätzung der abgeholzten Fläche hochrechnen lässt.