Diesen Zusammenhang konnten Wissenschaftler der Medizinischen Hochschule Hannover im Rahmen einer Studie aufzeigen. 200 Patienten nach Herzinfarkt, Herztransplantation, Bypass-Operationen und Diabetes wurden unter ärztlicher Aufsicht ein Jahr lang im Sportmedizinischen Zentrum der Uni-Klinik trainiert. Ergebnis: Die Dauerleistungsfähigkeit stieg um 52 Prozent, während die Cholesterinwerte abnahmen. Sogar der Medikamentenverbrauch ging erfreulich zurück – und zwar um 16 Prozent. "Behandlung im Trainingsanzug" – Michael Engel berichtet.
Hannover im Marathonfieber. Mit dabei ist auch Ute Schwarte, die mit einem besonderen T-Shirt an den Start geht: "Organspende rettet Leben", steht darauf geschrieben. Vor vier Jahren erhielt die ambitionierte Freizeitsportlerin eine neue Niere und eine neue Bauchspeicheldrüse. 0.15
"Ja, also Sport habe ich immer getrieben, aber jetzt so nach der Transplantation weiß ich halt, dass es mir viel hilft, meine Werte gut zu haben, vor allem Blutdruckwerte und der Nierenwert. Dass es mir körperlich einfach besser geht, dass ich fitter bin."
"Ich will natürlich möglichst viel dazu beitragen, dass das Organ möglichst lange hält, auch im Angedenken des Spenders. Da bin ich natürlich auch dem Spender gegenüber in der Verantwortung."
Verantwortung übernehmen! Für die eigene Gesundheit. Das hat auch Burkhard Tapp nach einer Lungentransplantation zum Sport getrieben – ins Sportmedizinische Zentrum der Medizinischen Hochschule Hannover.
Es ist 17.40 Uhr: Drei Patienten strampeln sich gerade auf dem Fahrradergometer ab, auch das Laufband ist in Aktion. Im selben Raum – seitlich auf einem Tisch – steht die Leitzentrale mit mehreren Computer-Monitoren. Dort überwacht Sportlehrer Holger Jordan die aktuellen Daten der Patienten. Drahtlos werden "laufend" EKG, Herzfrequenz und Blutdruck übermittelt.
"Bei dem Patienten auf Fahrrad eins ist der Puls im Moment bei 107 Schlägen in der Minute. Die Belastung beträgt 105 Watt und der Blutdruck ist bei 139 zu 69. "
Ist der Puls zu hoch, wird die Belastungssteuerung des Fahrradergometers auf niedrigere Wattzahlen reduziert. Denn anders als bei Gesunden kann ein starker Pulsanstieg infolge zu großer Anstrengung zu einer ersten Gefahr auswachsen. Es ist diese medizinische Überwachung, die von den Patienten sehr geschätzt wird. Und außerdem geht es mit der Gesundheit voran. "
"Ach ja, auf jeden Fall. Also ich bin hier her gekommen mit 45 Watt, und jetzt mache ich Intervalltraining mit 155, also das ist schon ganz gut. "
So, wie Peter Brußis, der zwei Bypässe erhielt, profitieren auch die anderen Patienten. Die Leistungsfähigkeit steigt, Körpergewicht und Cholesterinwerte gehen zurück, und das alles stimmt die Menschen zuversichtlich. Dr. Uwe Tegtbur – Leiter des Sportmedizinischen Zentrums – nimmt deshalb schon kurz nach der Operation Kontakt mit den Patienten auf.
"Entscheidend ist ja, dass man für jedes Erkrankungsbild, für den Patienten mit einer Herzschwäche oder für einen Patienten mit Diabetes Mellitus genau ein körperliches Trainingsprogramm für seine Erkrankung definiert. Und in so einer Anfangsphase über Wochen oder Monate machen wir dann mit einer stärkeren Kontrolle, um zu sehen, dass zum Beispiel das EKG oder auch der Blutzucker immer in dem Bereich ist, wie man es sehen möchte."
Mindestens ein Jahr, manchmal sogar noch länger, dauert die Betreuung durch den Sportmediziner. Diese vergleichsweise lange Zeit führt dazu, dass der Sport im Leben der Patienten – auch daheim - einen festen Platz einnimmt. Im Vordergrund steht die Ausdauer: Anfangs sind es häufig nur zehn Minuten, die ein Patient sportlich bewältigen kann, am Ende schaffen sie eine Stunde am Stück. Und das ist gut, um Übergewicht in den Griff zu bekommen.
"Die Auswahl des Ausdauergerätes, ob man zum Beispiel Laufband oder Fahrrad, liegt im wesentlichen beispielsweise an orthopädischen Begleiterkrankungen. Jemand, der zum Beispiel einen schweren Hüftschaden hat, mit dem wird man mit Sicherheit nicht auf’s Laufband gehen und Geh- oder Laufbelastungen machen, da wählt man ein Fahrrad oder meinetwegen die Drehkurbelarbeit mit den Armen. Jemand, der gut belastbar ist, mit dem möchte man besonders viele Muskelgruppen auf einmal trainieren, weil da die Effekte doch sehr, sehr gut sind.
Krankenkassen beteiligen sich zwar an dem Training, aber nicht Kosten deckend. Deshalb ist das Sportmedizinische Zentrum nur mit Hilfe von Forschungsaufträgen finanziell über Wasser zu halten. Noch immer weiß man viel zu wenig über den Sport als Heilungsmittel: Zur Zeit läuft eine "Ergometer Studie" mit Transplantierten.
Hannover im Marathonfieber. Mit dabei ist auch Ute Schwarte, die mit einem besonderen T-Shirt an den Start geht: "Organspende rettet Leben", steht darauf geschrieben. Vor vier Jahren erhielt die ambitionierte Freizeitsportlerin eine neue Niere und eine neue Bauchspeicheldrüse. 0.15
"Ja, also Sport habe ich immer getrieben, aber jetzt so nach der Transplantation weiß ich halt, dass es mir viel hilft, meine Werte gut zu haben, vor allem Blutdruckwerte und der Nierenwert. Dass es mir körperlich einfach besser geht, dass ich fitter bin."
"Ich will natürlich möglichst viel dazu beitragen, dass das Organ möglichst lange hält, auch im Angedenken des Spenders. Da bin ich natürlich auch dem Spender gegenüber in der Verantwortung."
Verantwortung übernehmen! Für die eigene Gesundheit. Das hat auch Burkhard Tapp nach einer Lungentransplantation zum Sport getrieben – ins Sportmedizinische Zentrum der Medizinischen Hochschule Hannover.
Es ist 17.40 Uhr: Drei Patienten strampeln sich gerade auf dem Fahrradergometer ab, auch das Laufband ist in Aktion. Im selben Raum – seitlich auf einem Tisch – steht die Leitzentrale mit mehreren Computer-Monitoren. Dort überwacht Sportlehrer Holger Jordan die aktuellen Daten der Patienten. Drahtlos werden "laufend" EKG, Herzfrequenz und Blutdruck übermittelt.
"Bei dem Patienten auf Fahrrad eins ist der Puls im Moment bei 107 Schlägen in der Minute. Die Belastung beträgt 105 Watt und der Blutdruck ist bei 139 zu 69. "
Ist der Puls zu hoch, wird die Belastungssteuerung des Fahrradergometers auf niedrigere Wattzahlen reduziert. Denn anders als bei Gesunden kann ein starker Pulsanstieg infolge zu großer Anstrengung zu einer ersten Gefahr auswachsen. Es ist diese medizinische Überwachung, die von den Patienten sehr geschätzt wird. Und außerdem geht es mit der Gesundheit voran. "
"Ach ja, auf jeden Fall. Also ich bin hier her gekommen mit 45 Watt, und jetzt mache ich Intervalltraining mit 155, also das ist schon ganz gut. "
So, wie Peter Brußis, der zwei Bypässe erhielt, profitieren auch die anderen Patienten. Die Leistungsfähigkeit steigt, Körpergewicht und Cholesterinwerte gehen zurück, und das alles stimmt die Menschen zuversichtlich. Dr. Uwe Tegtbur – Leiter des Sportmedizinischen Zentrums – nimmt deshalb schon kurz nach der Operation Kontakt mit den Patienten auf.
"Entscheidend ist ja, dass man für jedes Erkrankungsbild, für den Patienten mit einer Herzschwäche oder für einen Patienten mit Diabetes Mellitus genau ein körperliches Trainingsprogramm für seine Erkrankung definiert. Und in so einer Anfangsphase über Wochen oder Monate machen wir dann mit einer stärkeren Kontrolle, um zu sehen, dass zum Beispiel das EKG oder auch der Blutzucker immer in dem Bereich ist, wie man es sehen möchte."
Mindestens ein Jahr, manchmal sogar noch länger, dauert die Betreuung durch den Sportmediziner. Diese vergleichsweise lange Zeit führt dazu, dass der Sport im Leben der Patienten – auch daheim - einen festen Platz einnimmt. Im Vordergrund steht die Ausdauer: Anfangs sind es häufig nur zehn Minuten, die ein Patient sportlich bewältigen kann, am Ende schaffen sie eine Stunde am Stück. Und das ist gut, um Übergewicht in den Griff zu bekommen.
"Die Auswahl des Ausdauergerätes, ob man zum Beispiel Laufband oder Fahrrad, liegt im wesentlichen beispielsweise an orthopädischen Begleiterkrankungen. Jemand, der zum Beispiel einen schweren Hüftschaden hat, mit dem wird man mit Sicherheit nicht auf’s Laufband gehen und Geh- oder Laufbelastungen machen, da wählt man ein Fahrrad oder meinetwegen die Drehkurbelarbeit mit den Armen. Jemand, der gut belastbar ist, mit dem möchte man besonders viele Muskelgruppen auf einmal trainieren, weil da die Effekte doch sehr, sehr gut sind.
Krankenkassen beteiligen sich zwar an dem Training, aber nicht Kosten deckend. Deshalb ist das Sportmedizinische Zentrum nur mit Hilfe von Forschungsaufträgen finanziell über Wasser zu halten. Noch immer weiß man viel zu wenig über den Sport als Heilungsmittel: Zur Zeit läuft eine "Ergometer Studie" mit Transplantierten.