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Menschenfeindlichkeit
Behindertenbeauftragter Dusel hält die Erinnerung an die "Euthanasie"-Opfer der NS-Zeit für nach wie vor zentral

Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Dusel, hat die Erinnerung an die sogenannten "Euthanasie"-Morde im NS-Regime als nach wie vor zentral für das Land bezeichnet.

    Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen
    Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen (dpa / picture alliance / Michael Kappeler)
    Rund 300.000 seien im Nationalsozialismus umgebracht und weitere 400.000 zwangssterilisiert worden, sagte Dusel der dpa. Demokratie brauche Inklusion, und Inklusion brauche Demokratie. Daran müsse sich das politische Handeln ausrichten. Er freue sich über die Massendemonstrationen gegen die AfD und rechte Bestrebungen. Wer andere Menschen in seinen Äußerungen ausgrenze, greife zentrale Werte der Demokratie an.
    Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen gehörten zu den ersten planmäßig verfolgten Opfern der Nazis. Auch auf Alkoholiker, Fürsorgeempfänger oder Obdachlose zielte ihr Rassenwahn ab. Der Begriff Euthanasie, der so viel wie "guter Tod" bedeutet, gilt als beschönigend. Morgen findet in Berlin eine Gedenkveranstaltung für Opfer der Behinderten- und Krankenmorde in der NS-Zeit statt.
    Diese Nachricht wurde am 30.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.