"Hier war der Ort, wo sich alles abspielte. Es war eine mittelalterliche Burg, aber wenn man in die Geschichte zurückblickt, als es ein keltisch-cornischer Königssitz war, war es ein bedeutender Ort für Handel. Also warum soll sich nicht hier die Geschichte zugetragen haben, dass Artus als Sohn des großen Königs Uther Pendragon geboren wurde. Tintagel ist der Ort der Legenden und Geschichten und Magie, immer noch, auch heute im Jahr 2008 ist es ein phantastischer Ort."
"Wir stehen hier mitten in Arturs verfallener Burg!"
"Ich find es toll. Dsch dsch, ein Doppelmorgenstern, ich besieg dich!"
"Wir gehen jetzt auf unsere Posten Ausschau halten, nach Gegnern."
"Wir spielen nämlich jetzt Artus!"
Frederik, sechs, und Mato, sieben Jahre alt, sind begeistert. Die Burgruine von Tintagel ist die perfekte Kulisse für den - ziemlich unromantischen - Beginn der Legende von König Artus. Im Jahre 475 soll der König der Briten, Uther Pendragon, ihn hier mit Igraine, der Gattin des Herzog Gorlois von Cornwell, gezeugt haben. Mit Hilfe des Zauberers Merlin. Der hatte Uther für eine Nacht das Aussehen des Ehemanns verliehen, so dass die eigentlich treue Gattin sich täuschen ließ. Doch der Preis für diese erschlichene Liebesnacht war hoch: Uther hatte Merlin das Kind versprochen.
"Die Legende erzählt, dass Artus nach seiner Geburt über eine große Treppe auf der Rückseite der Burg hinunter an den Strand gebracht wurde, zu einer Höhle, wo der Zauberer Merlin auf ihn gewartet hat, um ihn mitzunehmen, und ihn aufzuziehen bis er alt genug war, das Königreich zu regieren. Diese Legende wurde im 11. Jahrhundert aufgeschrieben und ist bis heute Grundlage für alle weiteren Geschichten um König Artus."
Das erzählt Robert Tromain, Leiter des Besucherzentrums von Tintagel Castle. Die Höhle gibt es heute noch. Bei Flut schlagen zwar hohe Wellen gegen die windgepeitschte, schroffe Steilküste auf der die Burgruine steht, aber bei Ebbe wird ein schmaler Strand freigelegt und auch die Höhle unterhalb der ehemaligen Burg ist plötzlich sichtbar.
"Die Höhle unter der Insel, die als Merlins Höhle bekannt ist, ist riesig, sie führt vom Strand der Burg aus unter der Burg selbst hindurch und man kommt auf der anderen Seite, an der Felsküste wieder heraus."
Burgruine und Höhle sind zwar die Hauptattraktion in Tintagel, aber der ganze Ort steht im Zeichen von Artus und den Rittern der Tafelrunde. Ein Souvenirshop reiht sich an den nächsten: hier Plastikschwerter, Stoff-Morgensterne und Stifte mit Drachenköpfen, da Spitzer in Form von gerüsteten Kriegern und jede Menge Artusbücher. Der Mythos beflügelt aber nicht nur kleine Jungs, ein reicher Industrieller namens Phillip Glasseck hat vor 70 Jahren an der Hauptstrasse King Arthur´s Great Hall erbaut. Ursprünglich geplant als Hauptquartier für eine internationale Gemeinschaft, die sich den Regeln des Rittertums verpflichtet fühlte. Die Great Hall ist ein riesiger Saal und sieht aus wie eine Filmkulisse. Voll mit Rüstungen, unzähligen Wappen, dem Schwert Excalibur, einem Thron aus Granit und einem gigantischen runden Tisch - der Tafelrunde.
Mato und Fredo: "Sir Ga - la -had. Da saß der Galahad! Fredo!"
"Was steht hier alles?"
"Da saß die Königin und da saß der Galahad. Und hier saß Percival! Also das ist mein Platz."
"Aber jetzt will ich weiter erkunden!"
Tintagel ist nur einer von vielen Orten in Südengland, die mit der Artuslegende in Verbindung gebracht werden. Im Bodmin Moor, am Dozmary Pool, bekam er angeblich von der Dame des Sees das magische Schwert Excalibur. Heute wirkt diese Ebene weniger von Legenden als von der Landwirtschaft geprägt. Man braucht schon viel Phantasie, um sich hier, zwischen Zäunen, Traktoren und hunderten von harmlosen Schafen, in eine märchenhafte Ritterwelt hineinzuversetzen. Da gibt es in Camelford, an der Slaughterbridge, schon mehr zu sehen für die Jungs.
Auf dem heutigen Grundstück der Familie Parsons soll es zur letzten Schlacht gekommen sein, zum tragischen Zweikampf zwischen Artus und Mordred, seinem Neffen, oder - wie andere Versionen der Legende behaupten: seinem illegitimen Sohn. Leichte Hügel und ein naturbelassenes, idyllisches Flüsschen prägen das Bild.
"Hier in der Gegend ist alles noch genauso, wie es damals war, es hat sich so wenig verändert. Die Hecken sind noch da, die ganzen Steine, die Granitsteine, die Bäume, die so auf der Seite vom Wind geweht sind, das Ganze ist so urig, das find ich faszinierend. Zu denken, dass tatsächlich so was hier passiert ist, Arthur, Mordred, die Schlachten, das find ich faszinierend. Die ganze Atmosphäre, das hat mich bewegt, da wollte ich sein, das hat mir gefallen."
Maria Parsons kam vor mehr als 40 Jahren als Au-pair-Mädchen nach Cornwall. Sie verliebte sich nicht nur in ihren Mann, sondern auch in die Landschaft - und den Artus Mythos.
Auf dem Grundstück der Parsons liegt ein behauener Stein aus dem sechsten Jahrhundert, bekannt als "King Arthur's Stone". Eine Art Grabmal, beinahe drei Meter lang, mit lateinischer und keltischer Inschrift. Vielleicht wird darin auf die letzte Ruhestätte des Großen Königs hingewiesen, vielleicht auch nicht. Darüber streiten sich Historiker seit Jahrhunderten. Aber bis heute zieht der alte Stein Besucher an. Artusfans wie Mato und Frederik.
"Das ist ein Beweis, dass hier was passiert ist, was bestimmt Wichtiges ist hier passiert, um so einen großen Stein zu haben mit einer Inschrift."
Maria Parsons und ihre Familie haben auf dem benachbarten Feld von King Arthur's Stone das "Arthurian Centre" aufgebaut. Ein liebevoll gemachtes Self-Made-Museum voller Bilder, Schwerter, Kettenhemden und Unmengen von Informationsmaterial. 160 Kilometer weiter westlich, in Somerset, liegt ein anderer Ort, der für sich reklamiert, dass der große König hier begraben wurde: Glastonbury.
"Die Geschichte hier in Glastonbury begann 1191. Die Mönche haben im Erdreich gegraben und zwei Skelette gefunden. Auf dem Gelände des alten Friedhofs lag in der Tiefe von 16 Fuß, ein großer hölzerner Sarg, in dem die Knochen eines Mannes von zwei Meter Größe und die einer Frau lagen. Und ihre goldenen Haare waren noch erhalten. Über dem Sarg, auf der Außenseite, war ein kleines Zeichen auf dem stand: Hier liegt König Artus."
Francis Thyre ist Kustos von Glastonbury Abbey, der aufwendig restaurierten Ruine der Abtei in Glastonbury. Von den königlichen Gebeinen ist heute nichts mehr zu sehen, nur zwei Hinweistafeln deuten auf den Ort hin, an dem die Mönche damals das Grab gefunden haben wollen.
Mato, Fredo und Antje: "Hier ist der alte Friedhof, wo 1191 die Mönche gegraben haben, um das Grab von Artus und Ginevra zu finden und wo ist das?"
"Wir stehen drauf!"
"Hö???"
Fredo und Mato sind nicht so recht von dem Ort beeindruckt. Dabei ist Glastonbury das Mekka, das Artus-Fans, Esoteriker und Pilger aller Art gleichermaßen anzieht. Denn hier wurde nicht nur die erste christliche Kirche Englands gebaut, hier soll auch der heilige Gral vergraben worden sein. Die Legende besagt, Josef von Arimatäa, der Mann der Jesus vom Kreuz genommen hat, habe hier unter einem eigentümlichen, kegelartigen Hügel namens Glastonbury Tor die Schale mit dem Blut Jesu vergraben. Ein guter Grund also, warum die Ritter der Tafelrunde auf der Gralssuche hierher gekommen sein könnten. Und es gibt noch einen zweiten; denn hier in Glastonbury, wo heute noch in der Umgebung die Äpfel blühen, soll Avalon gelegen haben, die mystische Apfelinsel, zu der Artus am Ende gebracht wurde.
"Wenn man zurück ins fünfte Jahrhundert blickt: Zu der Zeit war die Region um Glastonbury eine Insel. Als Arthur bei seinem letzten Kampf schwer verwundet wurde, wurde er - so erzählt die Legende - in ein Boot gelegt und über das Wasser gebracht, damit seine Wunden geheilt würden. Naja, zu diesem Zeitpunkt war tatsächlich Wasser zwischen Cadbury und hier. Der einzige Ort, wo man im fünften Jahrhundert jemanden hinbringen konnte, um ihn medizinisch versorgen zu lassen waren Klöster. Und damals gab es eins hier in Glastonbury. Mönche waren die einzigen, die Kenntnisse von Kräutern und Gewürzen hatten und wie man sie einsetzen kann um Menschen zu helfen."
Es könnte also sein, dass Artus tatsächlich hier war. Aber auf eine definitive Aussage will sich auch Francis Thyre nicht festlegen lassen. Die New Age Jünger pilgern trotzdem hierher, allein schon der Esoterikshops, Wahrsagerläden und vegetarischen Restaurants wegen. Für abenteuerlustige Sechs- und Siebenjährige hingegen ist Glastonbury nicht so spannend. Aber 200 km weiter nördlich, auf Schloss Warwick in Mittelengland, kommen die beiden Ritterfans dann noch mal so richtig auf ihre Kosten.
Hier ist Artus zwar nie hingelangt, aber in Warwickshire wurde Sir Thomas Malory geboren, der im 15. Jahrhundert die Legende in "Le Morthe D'Arthur" niedergeschrieben hat. In Warwick Castle können die Jungs echte Kettenhemden überziehen.
Und der absolute Höhepunkt für die beiden: Sie können zusehen, wie das größte mittelalterliche Katapult der Welt einmal am Tag abgefeuert wird
Mato und Fredo: "Fire! Feuer! Fire! Hey da brennt was!"
"Bravo."
"Es geht erst hoch in die Luft und dann bamm."
Da ist so ein Feuerball an einem Seil abgefeuert.
Das war so cool, das war cool, noch mal, noch mal! Das wäre cool, wenn wir so was in klein bei uns zu Hause hätten!"
Dem würden die Mütter zwar nicht zustimmen, aber auch für Erwachsene ist Warwick Castle ein echtes Erlebnis: perfekt inszenierte Geschichte mit Schauspielern in historischen Kostümen und vielen spannenden Details vom düsteren Folterkeller bis zur beeindruckenden Waffenkammer. Und was hat den beiden Ritterfans an der Reise auf den Spuren von König Artus am besten gefallen?
Mato: "Am besten hat mir Warrick Castle gefallen, weil da hab ich so viele Waffen gekauft, aber diese verfallene Burg, die fand ich auch gut, weil erstens hab ich da diese Art Toilette entdeckt, so eine Art abstehendes Teil aus Stein und da war so ein Loch drin und das war direkt überm Wasser und haben die durch Kaka gemacht. Und ich hab da noch so ein großes Schild und Schwert gekauft!"
Links:
www.visitbritain.de
www.english-heritage.org.uk/tintagel
www.arthur-online.co.uk
www.warwick-castle.com
"Wir stehen hier mitten in Arturs verfallener Burg!"
"Ich find es toll. Dsch dsch, ein Doppelmorgenstern, ich besieg dich!"
"Wir gehen jetzt auf unsere Posten Ausschau halten, nach Gegnern."
"Wir spielen nämlich jetzt Artus!"
Frederik, sechs, und Mato, sieben Jahre alt, sind begeistert. Die Burgruine von Tintagel ist die perfekte Kulisse für den - ziemlich unromantischen - Beginn der Legende von König Artus. Im Jahre 475 soll der König der Briten, Uther Pendragon, ihn hier mit Igraine, der Gattin des Herzog Gorlois von Cornwell, gezeugt haben. Mit Hilfe des Zauberers Merlin. Der hatte Uther für eine Nacht das Aussehen des Ehemanns verliehen, so dass die eigentlich treue Gattin sich täuschen ließ. Doch der Preis für diese erschlichene Liebesnacht war hoch: Uther hatte Merlin das Kind versprochen.
"Die Legende erzählt, dass Artus nach seiner Geburt über eine große Treppe auf der Rückseite der Burg hinunter an den Strand gebracht wurde, zu einer Höhle, wo der Zauberer Merlin auf ihn gewartet hat, um ihn mitzunehmen, und ihn aufzuziehen bis er alt genug war, das Königreich zu regieren. Diese Legende wurde im 11. Jahrhundert aufgeschrieben und ist bis heute Grundlage für alle weiteren Geschichten um König Artus."
Das erzählt Robert Tromain, Leiter des Besucherzentrums von Tintagel Castle. Die Höhle gibt es heute noch. Bei Flut schlagen zwar hohe Wellen gegen die windgepeitschte, schroffe Steilküste auf der die Burgruine steht, aber bei Ebbe wird ein schmaler Strand freigelegt und auch die Höhle unterhalb der ehemaligen Burg ist plötzlich sichtbar.
"Die Höhle unter der Insel, die als Merlins Höhle bekannt ist, ist riesig, sie führt vom Strand der Burg aus unter der Burg selbst hindurch und man kommt auf der anderen Seite, an der Felsküste wieder heraus."
Burgruine und Höhle sind zwar die Hauptattraktion in Tintagel, aber der ganze Ort steht im Zeichen von Artus und den Rittern der Tafelrunde. Ein Souvenirshop reiht sich an den nächsten: hier Plastikschwerter, Stoff-Morgensterne und Stifte mit Drachenköpfen, da Spitzer in Form von gerüsteten Kriegern und jede Menge Artusbücher. Der Mythos beflügelt aber nicht nur kleine Jungs, ein reicher Industrieller namens Phillip Glasseck hat vor 70 Jahren an der Hauptstrasse King Arthur´s Great Hall erbaut. Ursprünglich geplant als Hauptquartier für eine internationale Gemeinschaft, die sich den Regeln des Rittertums verpflichtet fühlte. Die Great Hall ist ein riesiger Saal und sieht aus wie eine Filmkulisse. Voll mit Rüstungen, unzähligen Wappen, dem Schwert Excalibur, einem Thron aus Granit und einem gigantischen runden Tisch - der Tafelrunde.
Mato und Fredo: "Sir Ga - la -had. Da saß der Galahad! Fredo!"
"Was steht hier alles?"
"Da saß die Königin und da saß der Galahad. Und hier saß Percival! Also das ist mein Platz."
"Aber jetzt will ich weiter erkunden!"
Tintagel ist nur einer von vielen Orten in Südengland, die mit der Artuslegende in Verbindung gebracht werden. Im Bodmin Moor, am Dozmary Pool, bekam er angeblich von der Dame des Sees das magische Schwert Excalibur. Heute wirkt diese Ebene weniger von Legenden als von der Landwirtschaft geprägt. Man braucht schon viel Phantasie, um sich hier, zwischen Zäunen, Traktoren und hunderten von harmlosen Schafen, in eine märchenhafte Ritterwelt hineinzuversetzen. Da gibt es in Camelford, an der Slaughterbridge, schon mehr zu sehen für die Jungs.
Auf dem heutigen Grundstück der Familie Parsons soll es zur letzten Schlacht gekommen sein, zum tragischen Zweikampf zwischen Artus und Mordred, seinem Neffen, oder - wie andere Versionen der Legende behaupten: seinem illegitimen Sohn. Leichte Hügel und ein naturbelassenes, idyllisches Flüsschen prägen das Bild.
"Hier in der Gegend ist alles noch genauso, wie es damals war, es hat sich so wenig verändert. Die Hecken sind noch da, die ganzen Steine, die Granitsteine, die Bäume, die so auf der Seite vom Wind geweht sind, das Ganze ist so urig, das find ich faszinierend. Zu denken, dass tatsächlich so was hier passiert ist, Arthur, Mordred, die Schlachten, das find ich faszinierend. Die ganze Atmosphäre, das hat mich bewegt, da wollte ich sein, das hat mir gefallen."
Maria Parsons kam vor mehr als 40 Jahren als Au-pair-Mädchen nach Cornwall. Sie verliebte sich nicht nur in ihren Mann, sondern auch in die Landschaft - und den Artus Mythos.
Auf dem Grundstück der Parsons liegt ein behauener Stein aus dem sechsten Jahrhundert, bekannt als "King Arthur's Stone". Eine Art Grabmal, beinahe drei Meter lang, mit lateinischer und keltischer Inschrift. Vielleicht wird darin auf die letzte Ruhestätte des Großen Königs hingewiesen, vielleicht auch nicht. Darüber streiten sich Historiker seit Jahrhunderten. Aber bis heute zieht der alte Stein Besucher an. Artusfans wie Mato und Frederik.
"Das ist ein Beweis, dass hier was passiert ist, was bestimmt Wichtiges ist hier passiert, um so einen großen Stein zu haben mit einer Inschrift."
Maria Parsons und ihre Familie haben auf dem benachbarten Feld von King Arthur's Stone das "Arthurian Centre" aufgebaut. Ein liebevoll gemachtes Self-Made-Museum voller Bilder, Schwerter, Kettenhemden und Unmengen von Informationsmaterial. 160 Kilometer weiter westlich, in Somerset, liegt ein anderer Ort, der für sich reklamiert, dass der große König hier begraben wurde: Glastonbury.
"Die Geschichte hier in Glastonbury begann 1191. Die Mönche haben im Erdreich gegraben und zwei Skelette gefunden. Auf dem Gelände des alten Friedhofs lag in der Tiefe von 16 Fuß, ein großer hölzerner Sarg, in dem die Knochen eines Mannes von zwei Meter Größe und die einer Frau lagen. Und ihre goldenen Haare waren noch erhalten. Über dem Sarg, auf der Außenseite, war ein kleines Zeichen auf dem stand: Hier liegt König Artus."
Francis Thyre ist Kustos von Glastonbury Abbey, der aufwendig restaurierten Ruine der Abtei in Glastonbury. Von den königlichen Gebeinen ist heute nichts mehr zu sehen, nur zwei Hinweistafeln deuten auf den Ort hin, an dem die Mönche damals das Grab gefunden haben wollen.
Mato, Fredo und Antje: "Hier ist der alte Friedhof, wo 1191 die Mönche gegraben haben, um das Grab von Artus und Ginevra zu finden und wo ist das?"
"Wir stehen drauf!"
"Hö???"
Fredo und Mato sind nicht so recht von dem Ort beeindruckt. Dabei ist Glastonbury das Mekka, das Artus-Fans, Esoteriker und Pilger aller Art gleichermaßen anzieht. Denn hier wurde nicht nur die erste christliche Kirche Englands gebaut, hier soll auch der heilige Gral vergraben worden sein. Die Legende besagt, Josef von Arimatäa, der Mann der Jesus vom Kreuz genommen hat, habe hier unter einem eigentümlichen, kegelartigen Hügel namens Glastonbury Tor die Schale mit dem Blut Jesu vergraben. Ein guter Grund also, warum die Ritter der Tafelrunde auf der Gralssuche hierher gekommen sein könnten. Und es gibt noch einen zweiten; denn hier in Glastonbury, wo heute noch in der Umgebung die Äpfel blühen, soll Avalon gelegen haben, die mystische Apfelinsel, zu der Artus am Ende gebracht wurde.
"Wenn man zurück ins fünfte Jahrhundert blickt: Zu der Zeit war die Region um Glastonbury eine Insel. Als Arthur bei seinem letzten Kampf schwer verwundet wurde, wurde er - so erzählt die Legende - in ein Boot gelegt und über das Wasser gebracht, damit seine Wunden geheilt würden. Naja, zu diesem Zeitpunkt war tatsächlich Wasser zwischen Cadbury und hier. Der einzige Ort, wo man im fünften Jahrhundert jemanden hinbringen konnte, um ihn medizinisch versorgen zu lassen waren Klöster. Und damals gab es eins hier in Glastonbury. Mönche waren die einzigen, die Kenntnisse von Kräutern und Gewürzen hatten und wie man sie einsetzen kann um Menschen zu helfen."
Es könnte also sein, dass Artus tatsächlich hier war. Aber auf eine definitive Aussage will sich auch Francis Thyre nicht festlegen lassen. Die New Age Jünger pilgern trotzdem hierher, allein schon der Esoterikshops, Wahrsagerläden und vegetarischen Restaurants wegen. Für abenteuerlustige Sechs- und Siebenjährige hingegen ist Glastonbury nicht so spannend. Aber 200 km weiter nördlich, auf Schloss Warwick in Mittelengland, kommen die beiden Ritterfans dann noch mal so richtig auf ihre Kosten.
Hier ist Artus zwar nie hingelangt, aber in Warwickshire wurde Sir Thomas Malory geboren, der im 15. Jahrhundert die Legende in "Le Morthe D'Arthur" niedergeschrieben hat. In Warwick Castle können die Jungs echte Kettenhemden überziehen.
Und der absolute Höhepunkt für die beiden: Sie können zusehen, wie das größte mittelalterliche Katapult der Welt einmal am Tag abgefeuert wird
Mato und Fredo: "Fire! Feuer! Fire! Hey da brennt was!"
"Bravo."
"Es geht erst hoch in die Luft und dann bamm."
Da ist so ein Feuerball an einem Seil abgefeuert.
Das war so cool, das war cool, noch mal, noch mal! Das wäre cool, wenn wir so was in klein bei uns zu Hause hätten!"
Dem würden die Mütter zwar nicht zustimmen, aber auch für Erwachsene ist Warwick Castle ein echtes Erlebnis: perfekt inszenierte Geschichte mit Schauspielern in historischen Kostümen und vielen spannenden Details vom düsteren Folterkeller bis zur beeindruckenden Waffenkammer. Und was hat den beiden Ritterfans an der Reise auf den Spuren von König Artus am besten gefallen?
Mato: "Am besten hat mir Warrick Castle gefallen, weil da hab ich so viele Waffen gekauft, aber diese verfallene Burg, die fand ich auch gut, weil erstens hab ich da diese Art Toilette entdeckt, so eine Art abstehendes Teil aus Stein und da war so ein Loch drin und das war direkt überm Wasser und haben die durch Kaka gemacht. Und ich hab da noch so ein großes Schild und Schwert gekauft!"
Links:
www.visitbritain.de
www.english-heritage.org.uk/tintagel
www.arthur-online.co.uk
www.warwick-castle.com