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Beim Teutates!

Die Gallier im Asterix-Comic haben bekanntlich vor nichts Angst, außer dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Dass das blaue Himmelsgewölbe einstürzt, ist jedoch schlicht unmöglich. Es entsteht durch an der Luft gestreutes Licht. Doch ab und an stürzt etwas aus dem Himmel auf die Erde: Meteoriten oder gar kleine Asteroiden.

Von Dirk Lorenzen | 11.04.2010
    Einer der gefährlichsten dieser Asteroiden heißt ausgerechnet Toutatis. Das ist die französische Fassung von Teutates, der wichtigsten Gottheit der Gallier. Er hat 2004 die Erde in nur vierfachem Mondabstand passiert. Astronomisch gesehen ist das ein Beinahe-Zusammenstoß.

    Dank des engen Vorbeifluges ließ sich Toutatis bestens per Radar untersuchen. Er hat grob die Form einer Kartoffel und ist gut vier Kilometer lang. Zudem rotiert er recht chaotisch um zwei Achsen. Schlüge Toutatis auf der Erde ein, gingen ganze Kontinente unter.

    Die finnische Komponistin Kaija Saariaho hat den Asteroiden im Auftrag der Berliner Philharmoniker vertont. Das Werk wurde im vergangenen Jahr uraufgeführt - zum Glück für die Veranstalter in Abwesenheit des Namenspatrons.

    Zwar passiert Toutatis heute seinen erdnächsten Bahnpunkt in diesem Jahr, aber er ist mitnichten in Hörweite der Erde. Der Abstand beträgt mehr als 400 Millionen Kilometer.

    Extrem nah kommt uns Toutatis erst wieder im Jahr 2562. Auch dann wird der Himmel wohl nicht auf die Erde fallen, was uns ohnehin nicht zu kümmern bräuchte: Denn bis dahin sind nicht nur die heldenhaften Gallier Geschichte.

    NASA-Informationen zu Toutatis

    Daten und Bilder zu Toutatis

    Schulprojekt zu möglichen Kollisionen mit Asteroiden

    Vorbeiflug von Toutatis 2004 in Bilder der Europäischen Süddsternwarte