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Kirchenstreit
Belarussisch-Orthodoxe Kirche will Mönche aus Kiewer Höhlenkloster aufnehmen

Die Belarussisch-Orthodoxe Kirche hat sich bereiterklärt, die Mönche aus dem Kiewer Höhlenkloster auf ihrem Territorium aufzunehmen, falls sie aus dem Kloster vertrieben werden. Die ukrainische Regierung hatte den Nutzungsvertrag für das staatliche Gebäude für ungültig erklärt.

    Teile der Klosteranlage Kiewer Höhlenkloster vor dem Fluss Dnepr in der Abendsonne.
    Der Klosterkomplex Kiewer Höhlenkloster gehört seit 1990 zum Weltkulturerbe der UNESCO. (imago images / Shotshop / Givaga )
    Die Mönche gehören der Ukrainischen Orthodoxen Kirche an. Die Synode der Belarussisch-Orthodoxen Kirche verurteilte in einer Erklärung die drohende Vertreibung ihrer "Brüder".

    Pro-russischer Einfluss auf die Kirche vermutet

    Das Kloster gehört dem ukrainischen Staat. Die Regierung hatte den Nutzungsvertrag dafür im März für ungültig erklärt. Sie sieht in der Ukrainischen Orthodoxen Kirche pro-russische Kräfte am Werk. Die Kirchenleitung stellte sich allerdings hinter die ukrainische Armee und verurteilte Russlands Angriffskrieg. Zudem sagte sie sich im Mai 2022 vom orthodoxen Moskauer Patriarchat los.
    Die Mönche räumten zwar die Hauptkathedrale des Klosters, andere Gebäude aber nutzen sie noch. Das Höhlenkloster aus dem 11. Jahrhundert gilt als Wiege der ostslawischen Orthodoxie und als Wahrzeichen Kiews.
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.