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Belgien
Höchste Terrorwarnstufe wird verlängert

Keine Entspannung in Belgien: Die höchste Terrorwarnstufe wird vorerst für die Hauptstadt Brüssel aufrechterhalten. Das teilte Regierungschef Charles Michel nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates mit.

    Belgiens Premier Charles Michel.
    Belgiens Premier Charles Michel. (EMMANUEL DUNAND / AFP)
    Das maximale Niveau soll bis kommenden Montag gelten. Allerdings sollen die U-Bahnen in Brüssel wieder von Mittwoch an verkehren, ergänzte Ministerpräsident Charles Michel. Auch die Schulen sollen dann wieder öffnen. "Die Situation bleibt unverändert", betonte Michel. Es bestehe immer noch eine "ernste und unmittelbare Bedrohung".
    Vorausgegangen war eine neue Beurteilung der Lage durch das nationale Krisenzentrum. Dieses empfiehlt den Menschen in Brüssel weiterhin, belebte Orte wie Bahnhöfe und Flughäfen zu meiden sowie Konzerte und Großereignisse abzusagen. Seit drei Tagen - seit Samstagmorgen - gilt diese höchste Terrorwarnstufe für Brüssel, im Rest Belgiens gilt weiter die zweithöchste Stufe 3.
    Die belgische Regierung fürchtet ähnliche Terroranschläge wie in Paris. Gefahndet wird nach mehreren Terrorverdächtigen, darunter Salah Abdeslam (26), der an den Anschlägen in Paris am 13. November mit 130 Toten und Hunderten Verletzten beteiligt gewesen sein soll.
    Verdächtiger wegen Pariser Anschlägen inhaftiert
    Unterdessen haben die belgischen Behörden gegen eine vierte Person Haftbefehl wegen Terrorvergehen erlassen. Der Mann soll bei den Anschlägen von Paris eine Rolle gespielt haben. Ihm wird vorgeworfen, einer Terrorgruppe anzugehören und an einem terroristischen Akt beteiligt gewesen zu sein, teilte die Staatsanwaltschaft in Brüssel mit. Der Mann war am Sonntagabend bei dem Großeinsatz in der Brüsseler Innenstadt gefasst worden.
    Die Ermittlungen zu den Anschlägen dauerten an, fügte die Staatsanwaltschaft hinzu. Nach ihrer Befragung seien 15 Sonntagnacht Festgenommene wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Fünf weitere am Montag festgenommene Personen wurden verhört, zwei davon wieder freigelassen.
    (pg/wes)