Klimawandel und Schutzgebiete
Bericht: Vogelbestand in Deutschland im Umbruch

Die hiesige Vogelwelt ist im starken Wandel. Dem Bericht "Vögel in Deutschland – Bestandssituation 2025" zufolge entwickeln sich die gut 400 untersuchten Arten sehr unterschiedlich: Einige profitieren von Klimawandel und Schutzmaßnahmen, für andere stellen die klimatischen Veränderungen Herausforderungen dar.

    Bienenfresser mit Hummel als Beute
    Profitieren vom Klimawandel: Bienenfresser (Merops apiaster). (picture alliance / imageBROKER / Thomas Hinsche)
    Das Bundesamt für Naturschutz, die Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten und der Dachverband Deutscher Avifaunisten haben den Bericht in Auftrag gegeben. Demnach zählen vor allem wärmeliebende Vögel wie Bienenfresser, Zaunammer, Wiedehopf und Purpurreiher zu den Gewinnern. Diese Arten erweitern ihr Brutgebiet nach Norden und profitieren von milden Wintern.
    Vögel, die eher gemäßigte Temperaturen bevorzugen, werden hingegen immer weniger. Gerade im Agrarland sei die Lage dramatisch, heißt es im Bericht. Arten wie Rebhuhn, Kiebitz, Uferschnepfe oder Wachtelkönig hätten in den vergangenen Jahren teils massive Rückgänge verzeichnet.
    Positive Entwicklungen gibt es bei einigen Großvögeln. Uhu, Großtrappe, Kranich und Seeadler profitieren von Schutzprogrammen und nachlassender Verfolgung. Auch Vogelschutzgebiete zeigen laut dem Bericht Wirkung: Rund 40 Prozent der dort gezählten Zielarten konnten Bestandszuwächse verzeichnen.
    Insgesamt zeigt der Bericht für den Zeitraum von 2010 bis 2022, dass 40 Prozent der regelmäßig brütenden Arten im Bestand zunahmen, 30 Prozent abnahmen und auch die Zahl stabiler Bestände abnahm. Grundlage der Auswertungen sind Daten aus dem bundesweiten Vogelmonitoring, an dem mehrere Tausend Ehrenamtliche beteiligt sind.
    Diese Nachricht wurde am 29.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.