Insgesamt werden acht Serien auf den "Berlinale Series" gezeigt. Nationale und internationale Produktionen, unter anderem aus Australien, Kanada, den USA, Großbritannien oder Frankreich. Deutschland ist mit der Serie "Freud" dabei, einem Kostümdrama über den Psychoanalytiker Sigmund Freud.
Weibliche Perspektiven
"Wir haben sehr viel geschaut", sagte die Leiterin der "Berlinale Series" Julia Fidel. Weltweite Trends gäbe es zwar nicht, dafür eine große Vielstimmigkeit. "Es werden mehr Geschichten über Frauen erzählt, einfach weil das Zeichen der Zeit sind", sagte die Kuratorin. Die dänische Serie "Sex" bietet neue Einblicke in weibliche Gefühlswelten.
Viele Serien werden heutzutage unterwegs geschaut, auf Handys oder Tablets. Das hat auch einen Einfluss auf die Konzeption und formale Gestaltung der Serien. "Sex" arbeitet zum Beispiel mehr mit Nahaufnahmen. Es komme aber vielmehr auf die Qualität der Geschichte an und nicht auf die Größe des Bildschirms, auf dem die Serie geschaut werde, sagte Fidel.
Starke Handschrift
Auch viele Kinoregisseure probieren sich am Serienformat aus. Die "Berlinale Series" zeigt in ihrer sechsten Ausgabe etwa Produktionen von Damien Chazelle ("The Eddy") oder Warwick Thornton und Wayne Blair ("Mystery Road 2"). Auffällig sei, dass die Regisseurinnen und Regisseure aus dem Film-Bereich eine sehr starke Handschrift hätten, sagte Julia Fidel. "Das ist gerade das, was mich bei denen am meisten fasziniert hat."
Gesellschaftliche Innovation
Serien bereichern auch den Kinofilm. Von der Vielschichtigkeit serieller Erzählperspektiven kann auch das Storytelling des Kinos profitieren. Darüber hinaus bringen für Julia Fidel Serien auch eine gesellschaftliche Innovation: "Ich bin sehr glücklich, wenn ich sehe, wie viele unterschiedliche Lebenswirklichkeiten in Serien abgebildet werden. Ich glaube, dass uns das als Gesellschaft weiterbringen kann", sagte sie.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.