
Irreführende Darstellungen seien korrigiert worden, so ein Unternehmenssprecher. Die Legende, der Verlag sei ein Widerstandsverlag gewesen, sei nicht zu halten. In belletristischen und theologischen Texten des Verlagsprogramms waren demnach antisemitische Stereotype und Polemik zu finden. Eine Jugendheftreihe habe sich zudem mit Millionenauflagen in den Dienst der Kriegspropaganda gestellt. Im Zweiten Weltkrieg wurde Bertelsmann dem Forschungsbericht zufolge mit 19 Millionen Exemplaren zum größten Buchproduzenten für die Wehrmacht. Am Stammsitz in Gütersloh seien zwar keine Zwangsarbeiter eingesetzt worden. In Druckereien in Vilnius und möglicherweise Riga im Baltikum, die einige Aufträge für Bertelsmann ausführten, gab es dem Bericht zufolge hingegen jüdische Zwangsarbeiter.
Diese Nachricht wurde am 23.11.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.
