Kalifornien natürlich, Sonne, Palmen, Strand. Also wir mussten uns auch erst einmal informieren: wo kommen wir eigentlich hin, haben uns im Internet die Homepage von Stanford angeschaut, haben erst einmal große Augen gemacht, wo wir dann die Palmen gesehen haben und boaa die schönen Häuser, die große Anlage.
Chelsea Clinton hat hier studiert, Berühmte und Vermögende, sagt ehrfürchtig Christian Tonn. Immerhin muss man viele tausend Dollar pro Semester auf den Tisch legen, um sich hier einschreiben zu können. Es ist Ehre und Herausforderung, dass sie es nicht müssen – den drei Thüringer Studenten wird die Gebühr erlassen und der Flug gesponsert. Denn – so ihr Professor – sie sind begabt, gut und engagiert, deswegen werden sie gefördert.
Von ihm, der länger in Berkley - und damit nahe Stanford - gelebt hat, haben sie sich erzählen lassen, wie das so ist. Und sie haben Respekt. Nicht dass Weimar schlecht wäre - fachlich bräuchten sie sich nicht zu verstecken - aber da weht dann doch ein anderer Wind, sagen Christian Tonn und seine Kollegin Andrea Jungbecker.
Zu Weihnachten muss ich mir erst einmal einen richtigen Anzug wünschen, damit ich mich da überhaupt richtig zeigen kann.
Ja, ich glaub von meinem Diplom hängt noch was im Schrank.
Auch Studenten aus anderen europäischen Ländern, aus Asien und Amerika werden ihren guten Sachen aus dem Schrank holen. Selbst wenn sie am zweiten Tag sicher auch in Shorts kommen.
Nach der Vorstellungsrunde in Stanford wird ausgelost, wer mit wem ins Team kommt. Je ein Bauingenieur, ein Architekt und ein Baumanager werden sich kurz kennen lernen, danach nach Hause fliegen und virtuell - über Internet und via Videokonferenz kommunizieren. Christian sagt: da zählt jede Stunde, um sich aufeinander einzustellen.
Ich glaub’ ohne habtischen und visuellen Kontakt geht es dann doch nicht so richtig, da ist es besser, wenn man sich vorher gesehen hat.
Denn wenn der Architekt ein Exzentriker ist, wie bei einem Kommilitonen im Vorjahr, dann muss man ihn schnell auf den Teppich holen. Immerhin ist das Ziel klar definiert: ein Institut soll gebaut werden. Wo auch immer, vielleicht auf Hawaii, vielleicht in Oslo. Maik Brehm:
Also ich bin der Bauingenieur in meinem Team. Und dort geht es eben darum, Statik zu berechnen. Unter gegebenen Bedingungen – also unter Erbeben, hohe Schneelasten oder Hurricans, oder irgendetwas anderes.
Andrea Jungbecker kalkuliert die Kosten. Das Limit ist vorgegeben. Je nach Land und nach möglichen regionalen Baustoffen variieren die Preise. Am Ende muss sie mit ihrem Team den Prozess und das Ergebnis logisch darstellen. Zur Präsentation in Stanford.
Man kann nur sagen: Hut ab, was die letzten Mannschaften auf die Beine gestellt haben. Das war fast alles in 3-D gezeichnet, teilweise animiert, viele Kostentafeln. Da hat man schon Angst bekommen: o je, das muss ich auch alles machen.
Um mit den Asiaten und Amerikanern in der Zwischenphase zeitlich zusammenzukommen, wird sie wohl öfter nachts 1 Uhr am Computer sitzen zum virtuellen Meeting.
In Zukunft sitzen wir nicht alle in einem Büro, sondern wir sitzen in Chicago, in Melbourne, in Indien und müssen eine Sache zusammen entwickeln.
Dabei wird jeder lernen, den Part des anderen mitzudenken. Das ist neu, meint Christian. Bisher hat er nur die architektonische Seite betrachtet, musste nicht nach Kosten fragen, wenig nach Statik.
Das ist halt auch so eine Sache, die hier in Deutschland kaum gelernt wird, weil man als Architekt ja auf den Entwurf beschränkt ist, und jetzt hat man mal das große Spektrum, wirklich die Praxis zu erleben.
Praxis der interdisziplinären und globalen Zusammenarbeit. Die Zukunft hat begonnen, die Tickets sind bestellt. Einer der vorigen Weimarer Teamworker hatte hinter Jobangebote aus San Francisco und Stockholm, jetzt lebt er in Schweden.
(Autorin: Ulrike Greim)
Links zum Thema:
Stanford University
Bauhaus-Universität Weimar
Chelsea Clinton hat hier studiert, Berühmte und Vermögende, sagt ehrfürchtig Christian Tonn. Immerhin muss man viele tausend Dollar pro Semester auf den Tisch legen, um sich hier einschreiben zu können. Es ist Ehre und Herausforderung, dass sie es nicht müssen – den drei Thüringer Studenten wird die Gebühr erlassen und der Flug gesponsert. Denn – so ihr Professor – sie sind begabt, gut und engagiert, deswegen werden sie gefördert.
Von ihm, der länger in Berkley - und damit nahe Stanford - gelebt hat, haben sie sich erzählen lassen, wie das so ist. Und sie haben Respekt. Nicht dass Weimar schlecht wäre - fachlich bräuchten sie sich nicht zu verstecken - aber da weht dann doch ein anderer Wind, sagen Christian Tonn und seine Kollegin Andrea Jungbecker.
Zu Weihnachten muss ich mir erst einmal einen richtigen Anzug wünschen, damit ich mich da überhaupt richtig zeigen kann.
Ja, ich glaub von meinem Diplom hängt noch was im Schrank.
Auch Studenten aus anderen europäischen Ländern, aus Asien und Amerika werden ihren guten Sachen aus dem Schrank holen. Selbst wenn sie am zweiten Tag sicher auch in Shorts kommen.
Nach der Vorstellungsrunde in Stanford wird ausgelost, wer mit wem ins Team kommt. Je ein Bauingenieur, ein Architekt und ein Baumanager werden sich kurz kennen lernen, danach nach Hause fliegen und virtuell - über Internet und via Videokonferenz kommunizieren. Christian sagt: da zählt jede Stunde, um sich aufeinander einzustellen.
Ich glaub’ ohne habtischen und visuellen Kontakt geht es dann doch nicht so richtig, da ist es besser, wenn man sich vorher gesehen hat.
Denn wenn der Architekt ein Exzentriker ist, wie bei einem Kommilitonen im Vorjahr, dann muss man ihn schnell auf den Teppich holen. Immerhin ist das Ziel klar definiert: ein Institut soll gebaut werden. Wo auch immer, vielleicht auf Hawaii, vielleicht in Oslo. Maik Brehm:
Also ich bin der Bauingenieur in meinem Team. Und dort geht es eben darum, Statik zu berechnen. Unter gegebenen Bedingungen – also unter Erbeben, hohe Schneelasten oder Hurricans, oder irgendetwas anderes.
Andrea Jungbecker kalkuliert die Kosten. Das Limit ist vorgegeben. Je nach Land und nach möglichen regionalen Baustoffen variieren die Preise. Am Ende muss sie mit ihrem Team den Prozess und das Ergebnis logisch darstellen. Zur Präsentation in Stanford.
Man kann nur sagen: Hut ab, was die letzten Mannschaften auf die Beine gestellt haben. Das war fast alles in 3-D gezeichnet, teilweise animiert, viele Kostentafeln. Da hat man schon Angst bekommen: o je, das muss ich auch alles machen.
Um mit den Asiaten und Amerikanern in der Zwischenphase zeitlich zusammenzukommen, wird sie wohl öfter nachts 1 Uhr am Computer sitzen zum virtuellen Meeting.
In Zukunft sitzen wir nicht alle in einem Büro, sondern wir sitzen in Chicago, in Melbourne, in Indien und müssen eine Sache zusammen entwickeln.
Dabei wird jeder lernen, den Part des anderen mitzudenken. Das ist neu, meint Christian. Bisher hat er nur die architektonische Seite betrachtet, musste nicht nach Kosten fragen, wenig nach Statik.
Das ist halt auch so eine Sache, die hier in Deutschland kaum gelernt wird, weil man als Architekt ja auf den Entwurf beschränkt ist, und jetzt hat man mal das große Spektrum, wirklich die Praxis zu erleben.
Praxis der interdisziplinären und globalen Zusammenarbeit. Die Zukunft hat begonnen, die Tickets sind bestellt. Einer der vorigen Weimarer Teamworker hatte hinter Jobangebote aus San Francisco und Stockholm, jetzt lebt er in Schweden.
(Autorin: Ulrike Greim)
Links zum Thema:
Stanford University
Bauhaus-Universität Weimar