Sicherheitsbedenken gegen lang wirkende Beta-Agonisten - kurz LABA - bestehen schon seit zwei Jahren. 2006 wurde mit der sogenannten SMART-Studie bekannt, dass beim LABA-Präprat "Salmeterol" ein geringes, asthmabedingtes Sterberisiko besteht. Es folgten Warnhinweise, die auch auf andere Präparate mit der gleichen Wirkstoffgruppe ausgedehnt wurden - darunter "Serevent", "Advair", "Foradil" und "Symbicort". Eine sogenannte "Meta-Analyse", die auf den Ergebnissen von insgesamt zwölf Studien beruht, kommt nun zu einem ähnlichen Befund: LABA-Präparate erhöhen demnach das Komplikationsrisiko. Jedoch: Der Teufel steckt im Detail. Prof. Bernd Schönhofer - Leiter der Pneumologie im Klinikum Hannover:
"Die wesentliche Studie, auf die die Entscheidung jetzt beruht, ist eine Studie, wo man sich vorstellen muss, dass Patienten per Telefon und deren Verwandten interviewt wurden. Die ist in dieser Meta-Analyse mit 80 Prozent gewichtet worden. Also wesentlich hat diese eine Studie die gesamte Meta-Analyse beeinflusst. Und die kommt zum Schluss, dass eben der Asthma-assoziierte, der anfallsassoziierte Tod in einem ganz geringen Prozentsatz gegeben ist bzw. zu befürchten ist. Ich bezweifle diese Datenlage ganz eindeutig. "
Zweifel bestehen aber auch bei der FDA. Denn innerhalb der US-amerikanischen Arzneibehörde herrscht Uneinigkeit über die zu ergreifenden Maßnahmen. Empfehlungen gehen dahin, besonders bei Kindern und Jugendlichen sehr restriktiv mit den Präparaten zu verfahren. In jedem Fall wird von einer Monotherapie mit LABA-Präparaten abgeraten. Die lang wirkenden Beta-Agonisten, die auch "Beta-2-Mimetika" genannt werden, erweitern nur die Bronchien. Sie sollten deshalb immer auch mit entzündungshemmenden Medikamenten zum Beispiel auf der Basis von Cortison kombiniert werden.
"Im Grunde genommen ist es so, dass im Augenblick die Monotherapie mit "Salmeterol" und "Formoterol", dass die im wesentlichen im Kreuzfeuer stehen. Es wird im Grunde genommen geraten, wenn wir Beta-2-Mimetika verabreichen, sollten wir die im Kombination mit einem Steroid-Präparat, also einem Cortison-Präparat geben. Offensichtlich ist die Kombination mit einer gewissen Schutzwirkung, was diese plötzlichen Todesfälle angeht, verbunden. Also wir sind eigentlich mittlerweile gehalten, und praktizieren das auch so, Beta-2-Mimetika, also diese Präparategruppe immer zu kombinieren. "
In vielen Fällen helfen allein schon die entzündungshemmenden Controller wie Cortison, so dass auf bronchienerweiternde LABA-Präparate sogar gänzlich verzichtet werden kann. Neu im pharmazeutischen Arsenal sind auch die sogenannten "Leukotrienantagonisten", die wie Cortison entzündungshemmend wirken und die in die Kritik geratenen Beta-Agonisten obsolet machen könnten. Dringende Empfehlung des Lungenexperten: Die Medikamente nicht einfach abzusetzen.
"Ich rate, die Patienten sollten jetzt auf ihre Fachärzte, auf die Pneumologen, zugehen, und sagen, was hat das mit mir zu tun. Sich beraten lassen von den Fachärzten, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen, um dann eine individuell noch mal vielleicht unter den Aspekten, die wir jetzt kennen, und zu fragen, was muss ich wirklich haben? "
"Die wesentliche Studie, auf die die Entscheidung jetzt beruht, ist eine Studie, wo man sich vorstellen muss, dass Patienten per Telefon und deren Verwandten interviewt wurden. Die ist in dieser Meta-Analyse mit 80 Prozent gewichtet worden. Also wesentlich hat diese eine Studie die gesamte Meta-Analyse beeinflusst. Und die kommt zum Schluss, dass eben der Asthma-assoziierte, der anfallsassoziierte Tod in einem ganz geringen Prozentsatz gegeben ist bzw. zu befürchten ist. Ich bezweifle diese Datenlage ganz eindeutig. "
Zweifel bestehen aber auch bei der FDA. Denn innerhalb der US-amerikanischen Arzneibehörde herrscht Uneinigkeit über die zu ergreifenden Maßnahmen. Empfehlungen gehen dahin, besonders bei Kindern und Jugendlichen sehr restriktiv mit den Präparaten zu verfahren. In jedem Fall wird von einer Monotherapie mit LABA-Präparaten abgeraten. Die lang wirkenden Beta-Agonisten, die auch "Beta-2-Mimetika" genannt werden, erweitern nur die Bronchien. Sie sollten deshalb immer auch mit entzündungshemmenden Medikamenten zum Beispiel auf der Basis von Cortison kombiniert werden.
"Im Grunde genommen ist es so, dass im Augenblick die Monotherapie mit "Salmeterol" und "Formoterol", dass die im wesentlichen im Kreuzfeuer stehen. Es wird im Grunde genommen geraten, wenn wir Beta-2-Mimetika verabreichen, sollten wir die im Kombination mit einem Steroid-Präparat, also einem Cortison-Präparat geben. Offensichtlich ist die Kombination mit einer gewissen Schutzwirkung, was diese plötzlichen Todesfälle angeht, verbunden. Also wir sind eigentlich mittlerweile gehalten, und praktizieren das auch so, Beta-2-Mimetika, also diese Präparategruppe immer zu kombinieren. "
In vielen Fällen helfen allein schon die entzündungshemmenden Controller wie Cortison, so dass auf bronchienerweiternde LABA-Präparate sogar gänzlich verzichtet werden kann. Neu im pharmazeutischen Arsenal sind auch die sogenannten "Leukotrienantagonisten", die wie Cortison entzündungshemmend wirken und die in die Kritik geratenen Beta-Agonisten obsolet machen könnten. Dringende Empfehlung des Lungenexperten: Die Medikamente nicht einfach abzusetzen.
"Ich rate, die Patienten sollten jetzt auf ihre Fachärzte, auf die Pneumologen, zugehen, und sagen, was hat das mit mir zu tun. Sich beraten lassen von den Fachärzten, die sich seit Jahren mit dem Thema beschäftigen, um dann eine individuell noch mal vielleicht unter den Aspekten, die wir jetzt kennen, und zu fragen, was muss ich wirklich haben? "