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Big Bang
Bérangère Palix

Sie verspricht den Big Bang – den Urknall. Und damit meint die Chansonette Bérangère Palix eines: Absurdes und Logisches, Alltägliches und Besonderes entstehen aus demselben Impuls. Das Chanson ist nicht statisch. Es muss sich weiterentwickeln. Lassen sich nicht Gipsy-Swing, Rock'n'Roll und Cabaret mit dem klassischen französischen Chanson verbinden?

    Die Chansonette Bérangère Palix beim Theaterkahn im Liederwahn am 6.3.2015.
    Die Chansonette Bérangère Palix beim Theaterkahn im Liederwahn am 6.3.2015. (Carsten Nüssler)
    Auf jeden Fall, meint Bérangère Palix, die in Berlin ihre Wahlheimat gefunden hat. Sie nähert sich den Alltagsthemen mit ihrem südfranzösischen Temperament und ihrem tragikomischen Talent. Natürlich ist die Liebe in all ihren Facetten dabei, aber auch das erste Saunaerlebnis oder der Stopp-Knopf im Fahrstuhl. Ist so ein Leben nicht allzu langweilig und warum küssen sich die Franzosen ständig auf die Wangen? Was leisten wir uns da?
    Kleinigkeiten – mag man denken, doch die Lieder transportieren mehr. Sie stellen existenzielle Fragen und bohren nach. Auf welche gesellschaftlichen Konventionen haben wir uns geeinigt? Wollen wir nicht noch einmal darüber nachdenken? Sollten wir es nicht? Bérangère Palix verpackt ihre nachdenklichen Texte in einen Mix, den sie "Chanson-Swing" nennt. Chansons nach dem Urknall: eine treibende Mischung aus emotionsgeladener Musik, die einen kaum still sitzen lässt.
    Aufnahme vom 6.3.15 beim Theaterkahn im Liederwahn in Dresden