Er gilt als gemeingefährlich und ist meldepflichtig: der durch ein Bakterium ausgelöste "Feuerbrand". Befallene Apfelbäume beginnen zu welken und werden braun, kranke Birnbäume färben sich schwarz - wie nach einem Brand. Das Bakterium liebt feucht-warmes Klima und macht hierzulande dem Erwerbsobstanbau zu schaffen, besonders in Baden-Württemberg. In Hessen hat das Bakterium mit dem lateinischen Namen "Erwinia amylovora" die alte Apfelsorte "Mollebusch" ausgerottet.
Bei der internationalen Tagung "Biologische Bekämpfung bakterieller Pflanzenkrankheiten" geht es aber nicht nur ums Obst, sagt Professor Wolfgang Zeller von der Biologischen Bundesanstalt in Darmstadt:
" Die Bakteriosen kommen also nicht nur an den Obstgehölzen vor, sondern auch an vielen gartenbaulichen Pflanzen, ackerbaulichen Pflanzen. Deshalb ist auch jetzt unser Symposium darauf ausgelegt, sich mit diesen vielfältig vorkommenden Bakteriosen zu befassen und die Ergebnisse zusammenzutragen, die in diesem Bereich in letzter Zeit nachgewiesen wurden. "
Allein der Feuerbrand befällt mehr als 100 Pflanzenarten. Rosengewächse und Steinfrüchte sind besonders anfällig. Andere Bakterien setzen sich auf den Samen von Tomaten- und Kohlsorten fest:
" Bei der Kartoffel tritt hier in Deutschland vor allem die Nassfäule der Kartoffel auf, die zu Schäden an den Knollen führt. Aber, wenn die Knollen infiziert sind, dieses infizierte Material in den Boden kommt als Saatkartoffel, kann es dann auch nachfolgend zu starken Welken kommen, so dass dann die ganze Kartoffelpflanze ausfällt. "
Welche Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es? Der gefährliche Feuerbrand darf in Deutschland mit dem Antibiotikum Streptomycin behandelt werden - wenn auch nur sehr restriktiv. In der Schweiz ist Streptomycin im Obstanbau verboten.
Das Antibiotikum wird beim Menschen bei Darm- und Wundinfekten eingesetzt und - in Kombination mit andern Mitteln - zur Behandlung von Sonderformen der Tuberkulose. Wolfgang Zeller:
" Das Streptomycin wird meines Wissens eingesetzt gegen Tuberkulose. Das könnte dann auch Effekte haben, dass diese Tuberkulosebakterien nicht mehr bekämpfbar wären, wenn diese Antibiotika eben zu stark in der Umwelt eingesetzt werden. "
In den USA sind bereits resistente Feuerbranderreger entdeckt worden, bei denen selbst Streptomycin wirkungslos blieb. Ganz zu schweigen davon, dass das Antibiotikum von Bienen aufgenommen und weiter transportiert wird:
" Da gibt es einige Befunde, dass Streptomycin z.T. eben auch dann übertragen werden kann - von den Bienen in den Honig. Aber es ist doch in letzter Zeit nachgewiesen worden, dass es doch nur in sehr sehr geringen Mengen erfolgte. "
Umso dringlicher ist es, neue Bekämpfungsstrategien gegen die bakteriellen Pflanzenkrankheiten zu entwickeln. Gesucht wird nach umweltverträglichen Wirkstoffen - nicht nur gegen Erreger im europäischen Raum. Denn auch im Reis- und Baumwollanbau in China und Indien verursachen Bakterien großen Schaden.
Die Wirkung der biologischen Bekämpfungsmittel, von denen schon einige wenige auf dem Markt sind, ist unterschiedlich: Pflanzenstärkungsmittel versetzen die befallene Pflanze in die Lage, besser mit der Krankheit fertig zu werden - wie z.B. ätherische Öle von Oreganon, Zwiebel, Kamille und Thymian. Wolfgang Zeller nennt eine weitere Wirkweise der Extrakte:
" Wir haben grundlegende Untersuchungen schon durchgeführt mit einem Efeuextrakt, der also sehr effektiv war, indem er eben diese Resistenz in der Wirtspflanze hervorrufen konnte, um dann durch bestimmte Enzyme des Fenolstoffwechsels eine Abwehr des Feuerbranderregers hervorzurufen. "
Ihr Wirkungsgrad reicht nicht an die der Antibiotika heran Es müsste wesentlich mehr geforscht werden, sagt der Wissenschaftler. Auch im Reis, wo bereits erste natürliche Feinde des schädigenden Bakteriums isoliert sind und in Versuchen gute Wirkung gezeigt haben:
" Aber es hapert eben noch an der Kommerzialisierung dieser Produkte, die oft von der Industrie dann eben nicht aufgenommen werden, weil die Bekämpfungseffekte nicht so günstig sind, wie die Industrie es im Grunde möchte. "
Bei der internationalen Tagung "Biologische Bekämpfung bakterieller Pflanzenkrankheiten" geht es aber nicht nur ums Obst, sagt Professor Wolfgang Zeller von der Biologischen Bundesanstalt in Darmstadt:
" Die Bakteriosen kommen also nicht nur an den Obstgehölzen vor, sondern auch an vielen gartenbaulichen Pflanzen, ackerbaulichen Pflanzen. Deshalb ist auch jetzt unser Symposium darauf ausgelegt, sich mit diesen vielfältig vorkommenden Bakteriosen zu befassen und die Ergebnisse zusammenzutragen, die in diesem Bereich in letzter Zeit nachgewiesen wurden. "
Allein der Feuerbrand befällt mehr als 100 Pflanzenarten. Rosengewächse und Steinfrüchte sind besonders anfällig. Andere Bakterien setzen sich auf den Samen von Tomaten- und Kohlsorten fest:
" Bei der Kartoffel tritt hier in Deutschland vor allem die Nassfäule der Kartoffel auf, die zu Schäden an den Knollen führt. Aber, wenn die Knollen infiziert sind, dieses infizierte Material in den Boden kommt als Saatkartoffel, kann es dann auch nachfolgend zu starken Welken kommen, so dass dann die ganze Kartoffelpflanze ausfällt. "
Welche Bekämpfungsmöglichkeiten gibt es? Der gefährliche Feuerbrand darf in Deutschland mit dem Antibiotikum Streptomycin behandelt werden - wenn auch nur sehr restriktiv. In der Schweiz ist Streptomycin im Obstanbau verboten.
Das Antibiotikum wird beim Menschen bei Darm- und Wundinfekten eingesetzt und - in Kombination mit andern Mitteln - zur Behandlung von Sonderformen der Tuberkulose. Wolfgang Zeller:
" Das Streptomycin wird meines Wissens eingesetzt gegen Tuberkulose. Das könnte dann auch Effekte haben, dass diese Tuberkulosebakterien nicht mehr bekämpfbar wären, wenn diese Antibiotika eben zu stark in der Umwelt eingesetzt werden. "
In den USA sind bereits resistente Feuerbranderreger entdeckt worden, bei denen selbst Streptomycin wirkungslos blieb. Ganz zu schweigen davon, dass das Antibiotikum von Bienen aufgenommen und weiter transportiert wird:
" Da gibt es einige Befunde, dass Streptomycin z.T. eben auch dann übertragen werden kann - von den Bienen in den Honig. Aber es ist doch in letzter Zeit nachgewiesen worden, dass es doch nur in sehr sehr geringen Mengen erfolgte. "
Umso dringlicher ist es, neue Bekämpfungsstrategien gegen die bakteriellen Pflanzenkrankheiten zu entwickeln. Gesucht wird nach umweltverträglichen Wirkstoffen - nicht nur gegen Erreger im europäischen Raum. Denn auch im Reis- und Baumwollanbau in China und Indien verursachen Bakterien großen Schaden.
Die Wirkung der biologischen Bekämpfungsmittel, von denen schon einige wenige auf dem Markt sind, ist unterschiedlich: Pflanzenstärkungsmittel versetzen die befallene Pflanze in die Lage, besser mit der Krankheit fertig zu werden - wie z.B. ätherische Öle von Oreganon, Zwiebel, Kamille und Thymian. Wolfgang Zeller nennt eine weitere Wirkweise der Extrakte:
" Wir haben grundlegende Untersuchungen schon durchgeführt mit einem Efeuextrakt, der also sehr effektiv war, indem er eben diese Resistenz in der Wirtspflanze hervorrufen konnte, um dann durch bestimmte Enzyme des Fenolstoffwechsels eine Abwehr des Feuerbranderregers hervorzurufen. "
Ihr Wirkungsgrad reicht nicht an die der Antibiotika heran Es müsste wesentlich mehr geforscht werden, sagt der Wissenschaftler. Auch im Reis, wo bereits erste natürliche Feinde des schädigenden Bakteriums isoliert sind und in Versuchen gute Wirkung gezeigt haben:
" Aber es hapert eben noch an der Kommerzialisierung dieser Produkte, die oft von der Industrie dann eben nicht aufgenommen werden, weil die Bekämpfungseffekte nicht so günstig sind, wie die Industrie es im Grunde möchte. "