
Wie aus einer Untersuchung der Bertelsmann-Stiftung und des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung hervorgeht, sind besonders Kleinstädte und ländliche Räume betroffen. Sie seien künftig dem Risiko einer angespannten Versorgungslage oder sogar einer Unterversorgung ausgesetzt. Eine Unterversorgung liegt vor, wenn der Sollwert der geplanten Hausarztsitze um mehr als 25 Prozent unterschritten wird. Wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, haben laut Studie 2,2 Millionen Einwohner ein Unterversorgungsrisiko von über 90 Prozent, 6,2 Millionen Einwohner ein Risiko von über 50 Prozent.
Die Lage in den ostdeutschen Bundesländern, die bereits heute angespannt ist, wird sich der Prognose zufolge weiter verschlechtern. Die Lage im Westen wird sich jener im Osten angleichen.
Hauptgrund sei die demografische Entwicklung. So plane rund ein Viertel der Hausärzte, die Tätigkeit innerhalb der nächsten fünf Jahre aufzugeben - vor allem aus Altersgründen. Jüngere Ärzte könnten diese Entwicklung nur teilweise auffangen, da viele von ihnen in Teilzeit arbeiteten und eine Anstellung gegenüber einer eigenen Praxis bevorzugten.
Um eine Unterversorgung zu verhindern, würde es den Studienautoren zufolge ausreichen, rund drei Prozent des hausärztlichen Nachwuchses in die Regionen mit dem höchsten Bedarf zu lenken.
Für die repräsentative Studie wurden rund 3.700 Hausärztinnen und Hausärzte befragt.
Diese Nachricht wurde am 02.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.