Drogen
BKA-Chef Münch spricht von "Kokain-Schwemme" in Deutschland

Das Bundeskrimininalamt warnt vor einer Zunahme harter Drogen in der Bundesrepublik. BKA-Präsident Münch sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, es gebe eine hohe Dynamik - und eine Kokain-Schwemme.

    Ein bewaffneter Polizist steht vor mehreren Pappkartons, in denen Tüten mit Kokain enthalten sind.
    Ein Polizist bewacht sichergestelltes Kokain, das zur Vernichtung bestimmt ist. (Archivbild) (picture alliance / dpa / Sven Hoppe)
    Die Menge des international geschmuggelten Kokains ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, Ermittler fangen vor allem in Seehäfen wie Hamburg immer wieder Lieferungen mit Drogenmengen von einigen hundert bis mehreren tausend Kilogramm ab. Sogenannte Innentäter in den Häfen mit Zugriff auf interne Systeme gelten dabei als wichtige Helfer. Erst im April wurden in Hamburg zwei ehemalige Hafenmitarbeiter wegen Kokainhandels zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.
    Dass der Kokain-Schmuggel hierzulande zunimmt, liegt laut Münch auch daran, dass der Markt in Nordamerika gesättigt ist und man sich stärker auf Europa konzentriere.

    Verknappung beim Heroin wegen Taliban

    Auch im Heroin-Markt sehe man eine Veränderung, weil die Taliban den Anbau von Opium in Afghanistan unterbunden hätten. Dadurch scheine eine Verknappung einzutreten – und damit das Risiko einer Vermischung mit synthetischen Opioiden und einem deutlich höheren Risiko für Konsumenten, erklärte der BKA-Chef. Ausdrücklich verwies er auf das Opioid Fentanyl und die Zahl der Toten, die in Verbindung mit Fentanyl in den USA zu beklagen sei.

    Anstieg der Straftaten bei Kokain

    Laut der kürzlich vorgestellten polizeilichen Kriminalitätsstatistik für 2024 nahmen Straftaten in Zusammenhang mit Heroin im vergangenen Jahr ab, dafür war ein Anstieg bei Kokain um knapp fünf Prozent und - in noch deutlich höherem Maße - bei LSD und neuen synthetischen Drogen zu verzeichnen.
    Diese Nachricht wurde am 22.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.