Rechtsberatung für Einwanderer bei der Gewerkschaft Comisiones Obreras in Madrid: Die Argentinierin Serena sucht nach einer Möglichkeit, ihren Aufenthalt in Spanien zu legalisieren. Anwältin Maite Perzuga erklärt ihr:
"Du musst nachweisen, dass Du drei Jahre in Spanien lebst, am besten mit einer Meldebescheinigung oder anderen offiziellen Papieren. Du brauchst nahe Verwandte, die bereits Papiere haben, ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Arbeitsvertrag."
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können vorsichtigen Schätzungen zufolge erneut mehr als 100.000 Einwanderer in diesem Jahr ihren Status in Spanien legalisieren. Grundlage ist ein Sonderartikel des spanischen Einwanderungsgesetzes über die so genannte soziale Verwurzelung. Illegal Eingereiste müssen zwar auch in Spanien mit der Abschiebung rechnen. Aber da das nicht immer möglich ist, weil die Leute untertauchen oder ihre Heimatländer sie nicht zurücknehmen, gibt es nach drei Jahren eine neue Chance auf Papiere. Die Gewerkschaft spricht lieber von rechtlicher Integration als von Legalisierung.
Auch die Armenierin Amalia lebt seit ein paar Wochen endlich ganz legal in Spanien:
"Stell Dir vor, wie das ist, ohne jede Perspektive zu leben. Du arbeitest illegal, die Unternehmer nutzen Dich aus. Ich habe bei den Spaniern geputzt wie so viele. Am Anfang war es schwer, Arbeit zu finden. Erst später vertrauten mir die Leute, überließen mir auch ihre Kinder. Es war hart. Aber jetzt kann ich endlich wieder meinen Beruf ausüben. Ich bin Russisch-Lehrerin - und das ist wunderbar!"
Die soziale Integration haben die Behörden hingegen lange Zeit vernachlässigt. Erst vor wenigen Wochen legte die spanische Regierung einen Integrationsplan vor. In Madrid wurden die Behörden letztes Jahr aktiv und errichteten interkulturelle Zentren. Im Hispano-Kolumbianischen Zentrum gibt es zum Beispiel neben Weiterbildungskursen auch einen besonderen Kinderhort. Die Schulen enden um 17 Uhr, doch viele Eltern kommen erst Stunden später heim. Ohne Betreuung wären die Kinder auf sich alleine gestellt.
Die zwölfjährige Brianda kommt aus der Dominikanischen Republik:
"Zu Hause würde ich nach ein paar Minuten vor dem Fernseher sitzen. Hier im Zentrum fühle ich mich wohl. Hier sind auch Spanier, aber es gibt keine Probleme. Ganz anders in der Schule: Dort sagte mir heute ein Mädchen, wir Ausländer würden andere beim kleinsten Anlass umbringen. Ich war sauer, aber ich habe nichts gemacht. Gewalt führt zu nichts."
Die Integrationszentren richten sich nicht nur an Ausländer. Am Kurs für Altenbetreuung nehmen 14 Frauen teil, die Hälfte sind Spanierinnen. Im Informatik-Kurs erklären junge Kolumbianer spanischen Senioren das Internet. Die Leiterin Lucía Herraez sagt:
"Andere Kulturen zu respektieren heißt nicht, die eigene zu vernachlässigen. Aber Integration ist ein Vorgang, bei dem alle lernen müssen. Das ist etwas anderes, als nur die Einwanderer zu bitten sich einzugliedern. Alle müssen sich bemühen, sonst gibt es keine Integration."
Sie will interkulturelle Netze knüpfen, erklärt Lucia Herraez. Nicht jeder ist einverstanden. Kurz nach der Eröffnung im Herbst riefen besorgte Anwohner an, die nicht so viele Südamerikaner in der Nähe haben wollten. Viele dieser Anrufer nehmen jetzt an Programmen des Zentrums teil, sagt dessen Leiterin. Sie weiß aber auch: Ihre Anstrengungen sind nicht genug:
"Wir wissen doch alle, wie viele Leute jedes Jahr zu uns kommen, Hunderttausende. Niemand hat die Finanzmittel, um alle ordentlich aufzunehmen. Natürlich ist das eine Frage des Geldes. Ich bin optimistisch, für unser Viertel, für unser Haus hier. Wir arbeiten gut. Aber dies ist nur ein Zentrum, bis zu 15 soll es Ende dieses Jahres geben. Aber in Madrid leben bis zu fünf Millionen Menschen. Das sind enorme Dimensionen."
"Du musst nachweisen, dass Du drei Jahre in Spanien lebst, am besten mit einer Meldebescheinigung oder anderen offiziellen Papieren. Du brauchst nahe Verwandte, die bereits Papiere haben, ein polizeiliches Führungszeugnis und einen Arbeitsvertrag."
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, können vorsichtigen Schätzungen zufolge erneut mehr als 100.000 Einwanderer in diesem Jahr ihren Status in Spanien legalisieren. Grundlage ist ein Sonderartikel des spanischen Einwanderungsgesetzes über die so genannte soziale Verwurzelung. Illegal Eingereiste müssen zwar auch in Spanien mit der Abschiebung rechnen. Aber da das nicht immer möglich ist, weil die Leute untertauchen oder ihre Heimatländer sie nicht zurücknehmen, gibt es nach drei Jahren eine neue Chance auf Papiere. Die Gewerkschaft spricht lieber von rechtlicher Integration als von Legalisierung.
Auch die Armenierin Amalia lebt seit ein paar Wochen endlich ganz legal in Spanien:
"Stell Dir vor, wie das ist, ohne jede Perspektive zu leben. Du arbeitest illegal, die Unternehmer nutzen Dich aus. Ich habe bei den Spaniern geputzt wie so viele. Am Anfang war es schwer, Arbeit zu finden. Erst später vertrauten mir die Leute, überließen mir auch ihre Kinder. Es war hart. Aber jetzt kann ich endlich wieder meinen Beruf ausüben. Ich bin Russisch-Lehrerin - und das ist wunderbar!"
Die soziale Integration haben die Behörden hingegen lange Zeit vernachlässigt. Erst vor wenigen Wochen legte die spanische Regierung einen Integrationsplan vor. In Madrid wurden die Behörden letztes Jahr aktiv und errichteten interkulturelle Zentren. Im Hispano-Kolumbianischen Zentrum gibt es zum Beispiel neben Weiterbildungskursen auch einen besonderen Kinderhort. Die Schulen enden um 17 Uhr, doch viele Eltern kommen erst Stunden später heim. Ohne Betreuung wären die Kinder auf sich alleine gestellt.
Die zwölfjährige Brianda kommt aus der Dominikanischen Republik:
"Zu Hause würde ich nach ein paar Minuten vor dem Fernseher sitzen. Hier im Zentrum fühle ich mich wohl. Hier sind auch Spanier, aber es gibt keine Probleme. Ganz anders in der Schule: Dort sagte mir heute ein Mädchen, wir Ausländer würden andere beim kleinsten Anlass umbringen. Ich war sauer, aber ich habe nichts gemacht. Gewalt führt zu nichts."
Die Integrationszentren richten sich nicht nur an Ausländer. Am Kurs für Altenbetreuung nehmen 14 Frauen teil, die Hälfte sind Spanierinnen. Im Informatik-Kurs erklären junge Kolumbianer spanischen Senioren das Internet. Die Leiterin Lucía Herraez sagt:
"Andere Kulturen zu respektieren heißt nicht, die eigene zu vernachlässigen. Aber Integration ist ein Vorgang, bei dem alle lernen müssen. Das ist etwas anderes, als nur die Einwanderer zu bitten sich einzugliedern. Alle müssen sich bemühen, sonst gibt es keine Integration."
Sie will interkulturelle Netze knüpfen, erklärt Lucia Herraez. Nicht jeder ist einverstanden. Kurz nach der Eröffnung im Herbst riefen besorgte Anwohner an, die nicht so viele Südamerikaner in der Nähe haben wollten. Viele dieser Anrufer nehmen jetzt an Programmen des Zentrums teil, sagt dessen Leiterin. Sie weiß aber auch: Ihre Anstrengungen sind nicht genug:
"Wir wissen doch alle, wie viele Leute jedes Jahr zu uns kommen, Hunderttausende. Niemand hat die Finanzmittel, um alle ordentlich aufzunehmen. Natürlich ist das eine Frage des Geldes. Ich bin optimistisch, für unser Viertel, für unser Haus hier. Wir arbeiten gut. Aber dies ist nur ein Zentrum, bis zu 15 soll es Ende dieses Jahres geben. Aber in Madrid leben bis zu fünf Millionen Menschen. Das sind enorme Dimensionen."