
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER bemerkt zum Staatssekretär:
"Für den Moment hat Graichen mit einer formvollendeten Entschuldigung selbst etwas Druck aus dem Kessel genommen. Dennoch muss Habeck, wegen des Desasters um das geplante Verbot von Gas- und Ölheizungen in Neubauten ohnehin unter Druck, sich fragen, ob das Festhalten an seinem Vertrauten ihm politisch nicht mehr schadet, als Graichens Verbleib im Ministerium ihm nutzt."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz beobachtet:
"Die Grünen reagieren gemäß den seit langer Zeit etablierten Gesetzen des politischen Krisenmanagements: Aussitzen, ein bisschen Bedauern, ein kleines Bauernopfer – und ansonsten forsche Gegenattacke auf die Angreifer."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG verlangt:
"Habeck und Graichen müssen sich nun den Maßstäben stellen, die ihre Partei gerne an ihre vermeintlich sündhafte Konkurrenz anlegt, die sie aber für sich selbst, weil ohne Fehl und Tadel, nur eingeschränkt gelten lassen möchte. In grün geführten Ministerien, ob in Rheinland-Pfalz oder in Berlin, gilt allzu oft das Prinzip: Grüner Zweck heiligt grüne Mittel."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG findet:
"Jeder, der einen Fehler macht, hat eigentlich eine zweite Chance verdient. In diesem Fall ist der politische Schaden allerdings zu groß. Mit dem Namen Graichen ist fortan der Eindruck verbunden, dass im Wirtschaftsministerium eine eingeschworene kleine Clique über die Energie- und Klimapolitik des Landes bestimmt."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU bewertet das Gerichtsurteil gegen Donald Trump:
"Nie zuvor musste die amerikanische Justiz einen früheren Präsidenten wegen sexueller Übergriffe zu Schadenersatz verurteilen. Das Urteil wird in den kommenden Wochen hoffentlich eine Debatte anstoßen über Amerikas Zukunft, politisch, gesellschaftlich und auch kulturell."
Die TAGESZEITUNG bilanziert:
"Neue Erkenntnisse über Trumps Charakter hat der Prozess nicht gebracht. Schließlich gibt es mehr als zwei Dutzend weitere Frauen, die versucht haben, wegen sexueller Übergriffe gerichtlich gegen ihn vorzugehen."
Das HANDELSBLATT schließt weitere juristische Verfahren nicht aus:
"Im Herbst könnten zwei Anklagen im Zusammenhang mit dem Sturm aufs Kapitol erhoben werden. Ein einzelnes Urteil ändert wenig, Trumps Dauer-Abwehrkampf mit der Justiz könnte ihm dauerhaft schaden."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG meint:
"Die Welt muss sich voraussichtlich noch mindestens 18 Monatelang mit Donald Trump beschäftigen. Bis zur Präsidentschaftswahl im November 2024. Das sind keine heiteren Aussichten, es gibt produktiveren Zeitvertreib."
