
Die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN finden das E-Rezept "eine gute Idee. Jährlich alleine für die gesetzlich Versicherten 450 Millionen rosa Zettel zu erstellen und zu signieren, die dann in Apotheken zweimal digital erfasst werden, macht im 21. Jahrhundert keinen Sinn. Durch die digitale Lösung könnten Abläufe beschleunigt und Fehlerquellen in den Praxen beseitigt werden. Zudem werden sich viele Menschen, die bestimmte Arzneimittel regelmäßig brauchen, den Weg in die Praxis sparen können."
Die WESTFÄLISCHEN NACHRICHTEN aus Münster sehen "im elektronischen Rezept nur ein Beispiel für die Digitalferne des deutschen Gesundheitssystems. Die elektronische Patientenakte ist eingeführt - wird aber kaum genutzt. Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, eAU, gibt es erst seit 2022. Nun also kommt das E-Rezept. Und wenn die Kassenärztliche Bundesvereinigung gegen die Einführung des E-Rezepts nach wie vor mit dem Argument Front macht, es seien noch nicht alle Praxen in der Lage, eine elektronische Verordnung auszustellen, fasst man sich nur noch an den Kopf."
Und auch die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG findet:
"Es ist wirklich nicht mehr zeitgemäß, dass noch Millionen Papierrezepte ausgestellt werden. Auch die technischen Schwierigkeiten, die die Ärzte melden und die zur Folge haben, dass noch immer wenige E-Rezepte bei den Apotheken eingehen, sind ärgerlich. Lauterbachs Optimismus in allen Ehren, doch es ist schwer zu glauben, dass es mit der elektronischen Patientenakte, über die 2025 bereits 80 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten verfügen sollen, besser läuft."
Und damit zum nächsten Thema, dem Amazonas-Gipel, bei dem Anrainerstaaten über einen Schutz des Regenwaldes beraten haben. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU ist enttäuscht:
"Der Amazonas-Gipfel sollte der große Wurf werden. Der Durchbruch für die bedrohte Regenwaldoase. Aber das Treffen hat ernüchternd deutlich gemacht, dass sich nicht einmal die Staaten der Region darin einig sind, das einzigartige Biotop zu schützen und damit den Klimawandel zu verlangsamen: So wird es nichts damit, den Kipppunkt, ab dem die Zerstörung des Amazonas unumkehrbar ist, zu vermeiden."
Die BERLINER MORGENPOST sieht in der "Zerstörung des Amazonasgebietes kein fernes, abstraktes Problem. Wir sollten massiv in den Schutz der Regenwälder investieren. Denn ohne den Regenwald hat der globale Klimaschutz keine Chance."
Und die STUTTGARTER ZEITUNG stellt fest: "So hat wieder die Ökonomie über die Ökologie gesiegt. Die Verlierer dieses Gipfels sind der Amazonas, seine Einwohner, vor allem die Ureinwohner und – die Weltgemeinschaft."