
Der Kölner STADT-ANZEIGER meint:
"Wenn der Plan funktioniert, dann kommen aus der Region in den kommenden Tagen ausnahmsweise mal Bilder der Freude. Es stimmt hoffnungsfroh, dass arabische Staaten sich um Ausgleich bemühten und sich nicht auf eine Seite schlugen. Von einer Lösung dieses verheerenden Konflikts lässt sich freilich noch nicht sprechen: Es bleibt eine Zitterpartie, wie lange die Waffenruhe hält."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU blickt skeptisch in die Zukunft:
"So berechtigt die Freude auch ist, so sehr zeigt die mehrfach verschobene Aktion, wie viel Druck etwa von den USA und Geduld der verhandelnden Parteien nötig sind, um solche kleinen Fortschritte zu erreichen. All das gibt einen Vorgeschmack darauf, wie schwer es wird, weitere Geiseln frei zu bekommen oder eine weitere Feuerpause zu erreichen. Ganz zu Schweigen von mehr."
Zum Bundesparteitag der Grünen in Karlsruhe schreibt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG:
"Er ist eigentlich ein Bewältigungsparteitag. Eine neue Migrationskrise, der Verlust der Regierungsbeteiligung in Berlin und Hessen, ein Haushaltsdebakel, scharfe öffentliche Kritik. Erstaunlicherweise war die Stimmung in Karlsruhe dann doch besser als die Lage. Die Botschaft der Parteispitze lautet: Ohne uns geht es nicht. Die Delegierten dankten es den Parteivorsitzenden mit guten Wahlergebnissen, die sie als Bestätigung des aktuellen Kurses begreifen können."
Die Magdeburger VOLKSSTIMME sieht es ähnlich:
"Die rot-grün-gelbe Koalition im Dauerstreit, die Klimaziele in weiter Ferne, verschärftes Asylrecht - da wären früher auf einem Grünen-Parteitag die Fetzen geflogen. Heute geht es vergleichsweise gesittet zu. Als wiedergewählte Parteichefs werden Lang und ihr Kollege Nouripour den Marsch in die bürgerliche Mitte fortsetzen. Dort ist die Klientel der Bündnisgrünen hauptsächlich verortet."
Zur Haushaltskrise ist in der FRANKENPOST aus Hof zu lesen:
"Das von Bundeskanzler Scholz ausgedachte Haushaltsmanöver reißt nach und nach vieles in den Abgrund. In Anlehnung an den SPD-Politiker könnte man es eine Zeitenwende ganz anderer Art nennen. Staatssekretär Gatzer, der unter Finanzminister Lindner für den Haushalt verantwortlich ist, wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Für die staatlichen Gas- und Strompreisbremsen fehlt das Geld, sodass diese doch zum Jahresende auslaufen. Keiner kann tatsächlich alle personellen und ökonomischen Folgen abschätzen."
Für die NÜRNBERGER NACHRICHTEN liegt die Zukunft der Ampel derzeit in den Händen des Finanzministers:
"Lindner sagte mal, es sei besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren. Wie wäre es mit besserem, gemeinsamem Regieren, das ein Krisenmanagement zum Erhalt der Demokratie sein müsste?"