05. Januar 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Im Mittelpunkt der Kommentare steht die Blockade-Aktion von Landwirten gegen Bundeswirtschaftsminister Habeck.

Eine aufgebrachte Menschenmenge versucht auf eine Fähre zu gelangen.
Eine aufgebrachte Menschenmenge versuchte auf eine Fähre in Schlüttsiel in Schleswig-Holstein zu gelangen, auf der sich Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) befand. (picture alliance / dpa / WestküstenNews)
Das Magazin STERN hält in seiner Online-Ausgabe fest:
"Was vor Weihnachten als Bauernprotest gegen gestrichene Subventionen anfing, endete am Fähranleger mit einer Grenzüberschreitung. Mit einem Triumph der Hasserfüllten, der so nicht stehen bleiben darf. Falls es noch eines weiteren Beweises bedurft hätte, dass in bestimmten Milieus die Stimmung ins Inakzeptable kippt – bitte schön, hier ist er."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf sieht nach dem Vorfall den Bauernverband in der Pflicht:
"Er muss dafür sorgen, dass seine Aktionen nicht von Irren, Umstürzlern und Rechten unterwandert werden und dass auch diejenigen, die eine andere Meinung vertreten, Gehör finden können. Das gilt allerdings für alle Organisationen, die in nächster Zeit noch auf die Straße gehen werden gegen die Sparpläne der Ampel. Gelingt das nicht, wird das breite Verständnis für die Anliegen der Protestler weiter sinken."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG notiert:
"Die radikale Minderheit, die sich gegen Habeck richtete, fühlt sich – der Vergleich drängt sich auf – als Letzte Generation der Landwirtschaft. Aufgestaute Wut ist auch hier mit apokalyptischer Ideologie erfüllt, aber auch mit Systemkritik, die allerdings eher an die AfD erinnert als an Klimakleber. Die Affäre zeigt, wie gespalten die deutsche Bauernschaft ist – und welchen Anteil die Politik daran hat."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz gibt zu bedenken:
"Im Licht der Scheinwerfer von Schlüttsiel wird am Ende leider wieder deutlich, wer dafür die Verantwortung trägt. Es ist Olaf Scholz. Hätten wir einen Kanzler, der zu den Menschen sprechen könnte oder das wenigstens wollte – unsere Debatten liefen anders. So aber klafft an der Spitze der Regierung ein schwarzes Loch, das in Zeiten unbestritten vielfach notwendigen Wandels verheerender kaum wirken könnte."
Berlins Regierender Bürgermeister Wegner und die Berliner Bildungssenatorin Günther-Wünsch sind ein Paar. Das hat Wegners Anwalt bestätigt. Die BERLINER MORGENPOST kommentiert:
"So sehr man es den beiden persönlich wünschen mag, es gibt kein veritables Vorbild in der Geschichte, wo ein Regierungschef am Kabinettstisch mit seiner Partnerin arbeitete. Zwar kennt die Berliner Landespolitik keine Vorschriften, die eine solche Beziehung untersagen. In der Privatwirtschaft aber wäre so etwas undenkbar."
Der Berliner TAGESSPIEGEL führt an:
"Obwohl das CDU-Gerede über das Paar bis ins Jahr 2022 zurückreicht, wollen sich beide erst im Herbst 2023 für die Beziehung entschieden haben. Welch’ eine Einladung, weiter nachzuforschen. Stimmt das? Oder wurde die Öffentlichkeit belogen? Jede Entscheidung, jeder Satz der beiden steht nun infrage. Das Eis, auf das sich Paar und Partei begeben, ist sehr dünn."