22. März 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Beherrschendes Thema der Kommentarseiten von morgen ist die Entscheidung des Deutschen Fussball-Bundes, künftig mit dem US-Hersteller Nike als Trikotsponsor zusammenzuarbeiten.

Ein Fußballer mit Schuhen von Nike
Nike wird als Sponsor ab 2027 mit dem DFB zusammenarbeiten. (imago sportfotodienst)
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG schreibt:
"Es ist immer wieder erstaunlich, welches Erregungspotenzial dem Fußball innewohnt. Da entscheidet der DFB, den Ausrüster zu wechseln, und im Land bricht sofort ein Sturm der Entrüstung los. Das eigentliche Problem ist das Vorgehen der DFB-Funktionäre. Sie haben offenbar den langjährigen Partner Adidas vor vollendete Tatsachen gestellt und düpiert."
Anders sieht es der Bremer WESER-KURIER:
"Das Angebot von Nike nicht anzunehmen, wäre töricht gewesen, angesichts der Finanzlage des Verbands. Das ist er den Mitgliedern schuldig. Ärgerlich ist nur der Zeitpunkt, in 83 Tagen startet die Europameisterschaft."
Dem widerspricht die AUGSBURGER ALLGEMEINE:
"Gerade weil sich heute alles ums Geld dreht, sind viele Fans enttäuscht, dass diese Geschichte in drei Streifen nicht mehr weitererzählt wird. Auch der DFB ist nur ein Unternehmen und von Nostalgie kann man nichts kaufen. Aber Geld ist nicht alles, nicht einmal im Milliardengeschäft namens Fußball."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht es nüchtern:
"Mit der Fußball-Tradition hat es Adidas zuletzt auch nicht mehr so genau genommen und die Nationalkicker für Auswärtsspiele in ein pink-lilafarbenes Dress gesteckt, das in der Generation Tiktok sicher gut ankommt. Aber mit derart modischen Experimenten ohne jeden fußballhistorischen Bezug hat sich Adidas nicht zuletzt selbst austauschbar gemacht."
Die Zeitung ND DIE WOCHE aus Berlin sieht es mit Humor:
"Ein schönes Zeichen wäre es, wenn die Bundesregierung Adidas zu ihrem exklusiven Ausrüster erklären würde. Wenn sich Olaf Scholz bei der nächsten Haushaltsdebatte in einer Adidas-Knopfhose präsentierte und Annalena Baerbock in Adiletten betont lässig mit deutschen Klischees spielte, wäre schon einiges erreicht."
Zur nun beschlossenen teilweisen Legalisierung des Cannabis-Konsums in Deutschland schreibt der WIESBADENER KURIER:
"Die Ampel hat zu viele neue Probleme geschaffen. Worauf es wirklich ankommt, ist ein wirkungsvoller Jugendschutz. Denn die Warnungen von Ärzten und Psychologen vor der Droge Cannabis, die für Jugendliche durchaus gefährlich sein kann, sind ernstzunehmen. Anders als das Geschrei unbelehrbarer Verbotsideologen."
Und die STUTTGARTER ZEITUNG bemängelt:
"Das Gesetz ist ein Schritt in die richtige Richtung, mit dem die Politik endlich die Realität anerkennt. Allerdings ist es so kompliziert und kleinteilig ausgefallen, dass es gängige Vorurteile über die Detailverliebtheit der deutschen Bürokratie  bestätigt."