19. Juni 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Zum Rücktritt der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Dreyer schreibt der MANNHEIMER MORGEN:

    Malu Dreyer bei einem Pressestatement am Rande der 1042. Sitzung des Bundesrates im Plenarsaal des Preußischen Herrenhauses. Berlin, 22.03.2024
    Die Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, hat ihren Rücktritt angekündigt. Seit 2013 ist sie im Amt. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Bernd Elmenthaler / Geisler-Fotopr)
    "Mit 63 Jahren verlässt Malu Dreyer die Regierungszentrale freiwillig und ohne akut lodernden Skandal. Der Schritt fällt ihr sichtlich schwer. Aber er zeugt von einer stabilen inneren Haltung. Genau dafür haben die Rheinland-Pfälzer Dreyer bei zwei Landtagswahlen meist entgegen dem SPD-Bundestrend gewählt."
    Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER notiert:
    "Sie wird auch mit ihrem Rücktritt für viele Menschen ein Vorbild sein. Denn einen guten Zeitpunkt für das Karriereende selbst zu wählen, gelingt nur wenigen Politikern."
    "Malu Dreyer als Kandidatin fürs Kanzleramt?",
    fragt die FRANKFURTER RUNDSCHAU und fügt mit Blick auf ihre Erkrankung an Multipler Sklerose hinzu:
    "Das wäre sicher viel drängender zum Thema in der SPD geworden, wenn sie sich nicht mit Rücksicht auf ihre Krankheit bei solchen Ambitionen zurückgehalten hätte."
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG erkennt Parallelen zum Rücktritt von Dreyers Amtsvorgänger Kurt Beck:
    "Wie Beck hat die seit elf Jahren regierende Sozialdemokratin ihren Rückzug aus der Staatskanzlei strategisch so geplant, dass ihrem designierten Nachfolger Alexander Schweitzer genügend Zeit bis zur nächsten Landtagswahl bleibt."
    Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG thematisiert das morgige Treffen von Bundeskanzler Scholz und den Ministerpräsidenten:
    "Ausgerechnet am Weltflüchtlingstag findet ein Treffen statt, um weitere Maßnahmen zur Begrenzung der Migration nach Deutschland zu beraten. Doch die einfache Lösung ist nicht zu haben, auch wenn insbesondere die Union gerne so tut. Die Idee, Flüchtlinge in Drittstaaten wie Ruanda unterzubringen, entpuppt sich für Großbritannien gerade als Rohrkrepierer."
    DIE WELT blickt ins grün-schwarz regierte Baden-Württemberg:
    "Dort kümmert sich seit 2018 ein Sonderstab 'Gefährliche Ausländer' um schwierige Fälle, die oft zur 'freiwilligen' Rückkehr bewegt werden können. Letztes Jahr gab es 2099 Abschiebungen und 2333 freiwillige Rückkehrer aus dem Ländle. Geht doch."
    Und zum Schluss noch eine Stimme zur Bevölkerungsprognose für 2045, die das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung vorgestellt hat. Demnach wird die Bevölkerung in Deutschland auf mehr als 85 Millionen Einwohner anwachsen, wobei es große Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt. Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder schreibt:
    "Angesichts hoher Hauspreise, schlechter Anbindung und fehlenden Internets sind die Hürden, Großstädte zu verlassen, hoch. Mehr Investitionen in ländliche Regionen beleben nicht nur Räume neu. Sie nehmen dem Wohnungsmarkt in den Städten auch den Druck. In vermeintlich abgehängten Regionen liegt kein Fehler, sondern eine große Chance."