29. September 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird das Ergebnis der Nationalratswahl in Österreich.

Herbert Kickl - ein grauhaariger Mann mit Brille in einem blauen Anzug. Er hebt den Daumen und lacht.
Herbert Kickl, Vorsitzender der FPÖ, vor der Stimmabgabe in Purkersdorf. Die FPÖ ist bei der Parlamentswahl in Österreich wohl stärkste Kraft geworden. (AP / Heinz-Peter Bader)
"Deutlicher kann eine Klatsche kaum ausfallen", findet die AUGSBURGER ALLGEMEINE.
"Weit über 15 Prozentpunkte hat die schwarz-grüne Koalition in Österreich verloren – die politischen Folgen aber dürften trotzdem von überschaubarer Brisanz sein. Die FPÖ mit dem Provokateur Kickl an der Spitze hat unbestreitbar einen großen Sieg eingefahren, indem sie vor allem die Migration zum Thema gemacht hat."
"Es hat gehörig gerappelt im feinen, beschaulichen Österreich", schreibt die VOLKSSTIMME aus Magdeburg.
"Mit Ansage, denn über Wochen und Monate hatte die FPÖ die Republik mit heimattreuer und nationalistischer Propaganda überzogen. Das könnte der Partei auch den ersten Bundeskanzler bescheren – ein Novum in der Nachkriegszeit. Davor bewahren kann die Zweite Republik nur ein Regierungsbündnis von ÖVP und SPÖ. Dazu müssten die Konservativen unter dem bisherigen Kanzler Nehammer aber über ihren Schatten springen."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU sieht den Ausgang der Wahl als ein Alarmsignal:
"Das Wahlergebnis sollte vor allem denen in Deutschland eine Warnung sein, die auf eine Einhegung und Verbürgerlichung der hiesigen Rechtspopulisten von der AfD hoffen – etwa durch deren Aussicht auf Regierungsbeteiligung. Vielmehr zeigt sich in Österreich erneut, was zuvor schon hierzulande und nicht zuletzt in den USA aufgefallen war: Skandale, Misserfolge und Fehlverhalten schaden Populisten nicht."
Israel hat den Hisbollah-Anführer Nasrallah bei einem Luftangriff im Libanon getötet. Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm mutmaßt, dass die israelische Armee in das Land einmarschieren könnte:
"Damit würde Regierungschef Netanjahu nicht als derjenige in die Geschichte eingehen, der das Massaker vom 7. Oktober nicht verhindern konnte, sondern als derjenige, der Israel von der Hamas und der Hisbollah befreit hat. Für Israel steht allerdings viel auf dem Spiel. Die Wette Netanjahus, dass der Iran als Schutzmacht der Hisbollah schon nicht in den Krieg eingreifen wird, birgt eine Reihe von Unbekannten. Er setzt darauf, dass der Iran momentan kein Interesse an einem Krieg hat – und vor allem, dass die Versicherung der USA, an der Seite Israels zu stehen, abschreckend wirkt."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz befürchtet, dass ein neuer Bürgerkrieg im Libanon nicht ausgeschlossen sei:
"Für die Nachbarn ist die Lage höchst gefährlich, auch für Israel. Europa ist ebenfalls betroffen, denn viele Menschen könnten in das rund 250 Kilometer entfernte Zypern fliehen. Ein Friedensplan ist dringend nötig. Dabei sind die USA – trotz Wahlkampf – und auch die Europäische Union gefragt."