
Das STRAUBINGER TAGBLATT schreibt:
"Vieles belastet bereits jetzt den Start von Friedrich Merz als Bundeskanzler, in einer Beziehung aber beginnt er gut: der deutsch-französischen. Er und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wirken entschlossen, diese als enge Partnerschaft nicht nur darzustellen – das wäre nichts Neues –, sondern auch aktiv zu gestalten. Es ist viel mehr als eine Binsenweisheit, dass Europa eine solide Achse Paris – Berlin braucht, um zu bestehen und voranzukommen."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU meint hingegen, "das alte Erfolgsmodell" des "deutsch-französischen Motors" sei nicht mehr zeitgemäß:
"Stammt es doch aus einer Zeit, in der das europäische Staatenbündnis homogener war, die Herausforderungen weniger und nicht so komplex sowie die Bereitschaft größer, Paris und Berlin zu folgen. Außerdem sind Macron durch seine fehlende Mehrheit und Merz durch seinen holprigen Start ins Amt geschwächt."
Die STUTTGARTER NACHRICHTEN finden:
"Merz’ Besuch in Frankreich war ein starker Auftakt. Deutschland wird sich außen- und sicherheitspolitisch nie mehr so auf die USA verlassen können wie früher. Gerade deshalb braucht es in der Verteidigungspolitik generell eine stärkere Zusammenarbeit der Europäer. Dem neuen Kanzler ist sehr bewusst, dass Deutschland mehr Verantwortung übernehmen muss."
Die WESTDEUTSCHE ZEITUNG aus Wuppertal blickt auf Merz Reise nach Warschau und lobt ...
"... die verheißungsvolle Absicht, mit Polen einen neuen Freundschaftsvertrag zu schließen – und damit diplomatische Vorarbeit zu leisten für eine gemeinsame europäische Politik im Spannungsfeld zwischen USA und China und dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Längst fällig gewesen ist dieses Zeichen, weil Politik gar nicht genug von Symbolen und persönlichen Beziehungen als Ausgang für Bündnisse leben kann."
Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes in Europa stellt die FREIE PRESSE aus Chemnitz fest:
"Nie wieder Krieg. 80 Jahre nach der Kapitulation Hitler-Deutschlands ist diese Forderung aktuell wie selten. Sie ist essenziell, will die Menschheit eine Zukunft haben. Deutschland hat schlimme Kriege angezettelt. Dass es heute ohnmächtig sein soll, sie zu verhindern, lässt sich schwer akzeptieren."
Und der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER notiert:
"80 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus will laut einer aktuellen Studie erstmals eine relative Mehrheit der Bevölkerung einen Schlussstrich unter das Erinnern setzen. Eine lebendige Erinnerungskultur tut keinem weh. Deutsche Erinnerungskultur sollte jedoch nicht nur die Verbrechen der Nazi-Zeit miteinbeziehen, sondern auch den zerstörerischen Krieg an sich."