15. Juni 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Zeitungen von morgen beschäftigen sich mit einer Neuerung in Deutschland: dem Veteranentag, der mit Feierlichkeiten an vielen Orten zum ersten Mal überhaupt begangen wurde.

Informationsstände auf dem Veteranentag in Kiel. Bundeswehrsoldaten stehen in einer Gruppe. Daneben ist ein Plakat aufgestellt mit der Aufschrift: Die stärkste Friedensbewegung Deutschlands.
Bundesweit gab es Veranstaltungen zum nationalen Veteranentag wie hier in Kiel (Markus Scholz / dpa / Markus Scholz)
Damit rückt nach Ansicht WESTDEUTSCHEN ZEITUNG aus Wuppertal in den Mittelpunkt...
"...dass die Bundeswehr in die Mitte der Gesellschaft gehört und sie nicht mehr nur stillschweigend hingenommen wird, um der grundsätzlich pazifistischen Gesinnung eines kriegsgeplagten Deutschlands nicht im Wege zu stehen. Pazifismus heißt nämlich dieser Tage mehr denn je auch, auf Verteidigungsfähigkeit und Bündnisfähigkeit zu setzen."
"Warum aber überhaupt ein besonderer Tag für Soldaten?", fragt die NÜRNBERGER ZEITUNG.
"Tatsächlich hat der Soldatenberuf Merkmale, die ihn von anderen Professionen unterscheiden: Im Dienst für das Land und seine Bürger im Ernstfall das eigene Leben zu opfern, wird von niemandem sonst verlangt."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG sieht einen eingeschränkten Nutzen des Veteranentags:
"Auch wenn die Bundeswehr mit einem solchen Tag nicht mehr im Alltag unsichtbar ist, fehlen ihr doch zur wirksamen Landesverteidigung mindestens 60.000 zusätzliche Soldaten. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Spahn liegt deshalb richtig, wenn er eine zügige Rückkehr zu der von einem CSU-Verteidigungsminister ausgesetzten Wehrpflicht anmahnt."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG stellt die Debatte über Wehrpflicht und Aufrüstung in Zusammenhang mit mehr Unsicherheit weltweit:
"Russland wütet und tötet in der Ukraine und lässt sich nicht einmal von US-Präsident Trump zu Verhandlungen drängen. Israel greift den Iran an, weil es sein Schicksal lieber selbst in die Hand nimmt, als auf einen neuen Atom-Deal zu vertrauen. Wenn internationales Recht nichts mehr gilt und niemand mehr für seine Einhaltung sorgt, gehört man besser zu den Starken als zu den Schwachen."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus blickt in die USA, wo am Geburtstag von Präsident Trump eine große Militärparade abgehalten wurde. Gleichzeitig fanden landesweit Proteste gegen die Regierung statt:
"Trump nährt sich aus beidem, Zustimmung und Protest. Ohne die Wut der Gegner würde seine Politik nicht funktionieren. Sie ist der Resonanzboden seiner Politik. Wohin das alles führen wird, ist nach den wenigen Monaten seiner Amtszeit völlig offen."
"Straßenproteste allein reichen nicht", ist die SAARBRÜCKER ZEITUNG überzeugt.
"Aber sie könnten auch den Widerstand in den Institutionen ermutigen. Auf den muss man hoffen – wie auch auf die Integrität der Gerichte und die Zwischenwahlen im kommenden Jahr. Das Wochenende hat immerhin gezeigt: So leicht lässt sich ein demokratieerprobtes Land nicht zum Schweigen bringen."