25. Juli 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Die Ankündigung von Frankreichs Präsident Macron, einen eigenständigen palästinensischen Staat anzuerkennen, ist das große Thema in den Zeitungen.

    Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in Nahaufnahme. Er trägt einen blauen Anzug mit Krawatte. Er beißt die Lippen aufeinander.
    Ein Thema in den Kommentaren: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will im Herbst die Anerkennung eines palästinensischen Staates verkünden (Archivbild). (AFP / LUDOVIC MARIN)
    Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG findet, Macrons Vorstoß nütze am meisten der
    "Hamas, die dem Präsidenten applaudiert, aber selbst nie für eine Zweistaatenlösung war. Dass ihr Überfall vom 7. Oktober die Ursache für das Elend in Gaza ist, dass sie die verbliebenen Geiseln nicht freilässt, dass sie die eigene Bevölkerung opfert, all das tritt nicht nur in der französischen Debatte zunehmend in den Hintergrund."
    Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus vermutet:
    "Macrons Schritt ist offensichtlich als Vorschuss gedacht. Erklärtermaßen will er damit ein Momentum schaffen, dass andere Staaten sich anschließen – und im Gegenzug im Nahen Osten eine Dynamik entsteht, den Staat Israel anzuerkennen. Das ist ein frommer Wunsch."
    Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG beobachtet:
    "Die bislang zurückhaltende Position in den USA und auch in Deutschland gegenüber den Palästinensern lautet seit Jahrzehnten: Erst müsst ihr euch mit euren israelischen Nachbarn vertragen, dann bekommt ihr, sozusagen zur Belohnung, diese Anerkennung. Ein Versprechen, das motivieren soll."
    Macrons Ankündigung war überfällig, meint die Zeitung ND DER TAG:
    "Er hat lange gezögert, wollte schon früher damit in die Öffentlichkeit gehen und hatte für Mitte Juni gemeinsam mit Saudi-Arabien eine ambitionierte UNO-Konferenz initiiert, die dann wegen des Krieges zwischen Israel und dem Iran verschoben wurde."
    Das FLENSBURGER TAGEBLATT argumentiert:
    "Macrons Vorstoß offenbart einerseits die Macht- und Hilflosigkeit der europäischen Staaten angesichts des Sterbens im Gazastreifen und des Leids der israelischen Geiseln. Alle Appelle verklingen ungehört. Andererseits ist es richtig, dass Frankreichs Präsident diplomatischen Druck auf die israelische Regierung aufzubauen versucht."
    Thema in der BÖRSEN-ZEITUNG ist der Rückzug des US-Chipherstellers Intel von einer Groß-Investition in Magdeburg:
    "Seit der Ankündigung der Mega-Chipfabrik sind die Baukosten enteilt, die Energiepreise gestiegen, und die Nachfrage ist völlig ungesichert, vor allem auch mit Blick auf die Frage, ob Intel liefern kann, was die Kunden wollen. Das Intel-Projekt ist auch nicht der einzige Fehlschlag in jüngerer Zeit."
    "Die Politik, aber auch die Gesellschaft haben sich blenden lassen", schreibt der KÖLNER STADT-ANZEIGR:
    "Man wollte diese Erfolgsgeschichte so sehr, dass man übersah, was schon 2022 kaum zu übersehen war: dass Intel ein kriselnder Konzern ist, der die wichtigsten Trends verschlafen hat. Das Erwachen ist nun hart, aber vielleicht auch heilsam."