
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG findet:
"Sinnvoll sind die Gespräche in Paris, weil es nicht schaden kann, schon konkrete Ideen für eine Friedenstruppe zu haben, wenn sich die Chance auf einen Waffenstillstand eröffnen sollte. Doch darüber darf nicht vergessen werden, wie unwahrscheinlich das im Moment ist."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE appelliert an den Kanzler:
"Merz muss klar sein, dass Deutschland sich aus einer möglichen europäischen Ukraine-Mission nicht mit ein paar Aufklärungsflugzeugen oder viel Geld herauskaufen kann. Die Zeiten, in denen deutsche Kanzler mit Hinweis auf die deutsche Nazi-Vergangenheit das Scheckbuch zückten und andere im westlichen Bündnis in den Krieg zogen, so wie Helmut Kohl beim zweiten Golfkrieg 1990, sind vorbei."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG warnt, es drohe
"das gesamte Konstrukt der Sicherheitsgarantien zu kollabieren. Deutschland stünde als unzuverlässiger Partner da, Merz als ein Kanzler, der riskante, für Europa existenzielle Entscheidungen auf die Partner abwälzen will, damit die Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen nicht danebengeht."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm gibt zu bedenken:
"In der ganzen Debatte um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gerät eines immer sehr leicht aus dem Blickfeld: Einem Friedensvertrag muss nicht etwa der Westen zustimmen. Wenn es denn überhaupt so weit kommt, werden die Unterschriften des ukrainischen und des russischen Präsidenten darunter stehen."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG bilanziert den gestrigen Koalitionsausschuss von Union und SPD. Dieser habe
"wenig Konkretes beschlossen. Eine Entscheidung aber konnten die vier Parteichefs verkünden: Es wird gleich zwei Gipfel geben - für die siechende Stahl-Industrie und für den kriselnden Automobilbau. Dass die Spitzen der Koalition die bloße Ankündigung der Gesprächsformate als Erfolg verkaufen, ist bemerkenswert."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz erwartet:
"Die Wahl der nächsten SPD-Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht wird zur großen Bewährungsprobe nach dem jüngsten Kuscheltreffen. Nimmt die Koalition diese selbst verschuldet so hoch gehängte Hürde, dann ist schon mal einiges an Krisenaufarbeitung für den Neustart geschafft."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG glaubt:
"Noch kann die Merz-Klingbeil-Koalition das Ruder herumreißen. Durch Veränderungen, die auch schmerzen werden; die aber den sozialen Frieden wahren, wenn sie gerecht ausfallen. Dafür muss die Regierung konfliktfähig werden."