09. September 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird die israelische Militärattacke gegen die Hamas-Führung in der katarischen Hauptstadt Doha.

Rauch steigt über einem Wohngebiet in der katarischen Hauptstadt Doha auf.
Israels Angriff auf Gebäude in Katars Hauptstadt Doha galt laut der Armee mehreren Hamas-Führern. (picture alliance / Anadolu / Ali Altunkaya)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG findet, dass der Angriff ein riskanter Schritt war:
"Das Vorgehen entspricht leider Netanjahus wachsender Neigung, fast nur noch auf militärische Mittel zu setzen. All das ist maximaler Druck auf die Hamas. Dass er reicht, damit sie sich ergibt oder zumindest Trumps neuem Vorschlag für eine Waffenruhe zustimmt, ist nicht gesagt. Die Hamas wird sich gut überlegen, ob sie die verbliebenen Geiseln alle auf einmal freilässt. Sie sind ihr letztes Faustpfand."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm notiert:
"Dadurch dass man Grenzen des Völkerrechts mehrfach überschreitet, gewinnt Unrecht nicht an Rechtmäßigkeit. Und einen Verhandlungspartner anzugreifen, mit dem man angeblich gerade einen Deal zum Austausch der israelischen Geiseln bespricht, führt nachgerade die eigene Verhandlungsbereitschaft ad absurdum."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG moniert:
"Viel deutlicher kann man es nicht machen, dass man gar nicht an einem Waffenstillstand interessiert ist oder gar an einer Zukunft für Gaza, die auch die Palästinenser beinhaltet. Katar hat angekündigt, seine Vermittlungsbemühungen in Gaza erst einmal einzustellen. Ägypten, dem anderen Vermittler, hat Netanjahu in den vergangenen Tagen immer wieder gedroht. Bald ist womöglich niemand mehr da, der noch vermitteln kann. Und auch niemand bei der Hamas, der den Vorschlägen noch zustimmen könnte. Das scheint das eigentliche Ziel Netanjahus zu sein."
In der Diskussion über Elektromobilität in der Europäischen Union hat Bundeskanzler Merz mehr Flexibilität und weniger Verbote gefordert. Der MÜNCHNER MERKUR schreibt dazu:
"Wer verhindern will, dass China mit seinen Billig-E-Autos den Markt überschwemmt, muss die Innovationskraft europäischer Hersteller entfesseln und ihnen erlauben, klimafreundliche Antriebe jenseits der reinen Elektromobilität zu entwickeln, etwa Plug-in-Hybride."
Auch die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG stellt fest:
"Die Transformation von fossilen zu nachhaltigen Antrieben ist unausweichlich. Doch sie wird nur erfolgreich sein, wenn sie Wohlstand und Beschäftigung nicht gefährdet, und wenn politische Entscheidungen im Einklang mit ökonomischer Realität stehen."
Die SAARBRÜCKER ZEITUNG prognostiziert:
"Die Bundesregierung wird der Autoindustrie zur Seite springen. Berlin wird wohl in Brüssel darauf dringen, die für die deutsche Industrie immer noch zu ehrgeizigen CO2-Grenzwerte zu revidieren. Auf einem Autogipfel im Oktober dürfte der Kanzler der Branche wohl auch finanzielle Vorteile zusagen. Wichtiger wären jedoch mehr schnelle Ladesäulen an jeder Straßenecke, weniger Bürokratie und generell geringere Energiekosten."