
DER TAGESSPIEGEL aus Berlin lobt, dass Trump auch viele arabische Staaten dafür gewinnen konnte:
"Auch sie möchten, dass die Hamas entwaffnet wird und keine Rolle mehr im Gazastreifenspielt. Mit ihrem Extremismus ist die Terrororganisation ein natürlicher Feind der gemäßigtenarabischen Regime. Dieser wichtige Aspekt ist in den gängigen Wahrnehmungen und Erzählungen über den Verlauf des Gazakriegs in den Hintergrund gedrängt worden, auch in Deutschland."
Die Tageszeitung TAZ hofft, dass der Frieden in der Region jetzt tatsächlich eine Chance bekommt:
"Es ist beinahe egal, was in dem vorgeschlagenen Waffenruhe-Geisel-Deal steht. Hauptsache, er kommt, Hauptsache, der Krieg hört auf. Lehnt die Hamas ab, würde sie den Rechtsextremen in der israelischen Regierung den größten Gefallen tun. Dieser Friedensplan ist eine Chance – vielleicht die letzte. Sie zu vermasseln, wäre fatal."
Skeptisch gibt sich die Zeitung ND.DER TAG aus Berlin:
"Vielleicht stimmen die Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde zu. Aber danach müsste geliefert werden: Hilfsgüter, Wiederaufbau, wirtschaftliche Entwicklung, dauerhafte Perspektiven. Außerdem: In den vergangenen zehn Jahren wurde deutlich, dass Militarisierung bei der Hamas Priorität hat. Nichts deutet darauf hin, dass sich dies geändert hätte. In Israel hingegen sitzen drei rechtsextreme Parteien in der Regierung, die eine dauerhafte Besatzung des Gazastreifens fordern.Spätestens in einem Jahr wird neu gewählt. Fallstricke gibt es also genug."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus glaubt nicht, dass die Terrororgansiation Hamas dem Friedensplan zustimmen wird:
"Die Hamas ist erledigt, eigentlich. Doch es wäre immer noch ein großer Schritt für die Hamas, den Friedensplan tatsächlich anzunehmen, unterzeichnete sie damit doch ihre eigene Auflösung. Sie würde die Machtbastion Gaza übergeben und sich völlig daraus zurückziehen. Ihre Schergen müssten sich mit einem Leben im Exil abfinden, wobei sie nie sicher sein könnten, ob der lange Arm des Mossad sie nicht doch irgendwann erreicht."
Und die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG gibt zu bedenken:
"Vernunft hat sich in der langen und leidvollen Geschichte des Nahostkonflikts selten durchgesetzt, deswegen sollte man die Erfolgsaussichten des Plans nicht allzu hoch einschätzen. Letztlich müsste die Hamas ihrer eigenen Entmachtung zustimmen. Das ist allenfalls mit maximalem Druck aus der arabischen und muslimischen Welt vorstellbar. Immerhin unterstützen wichtige Staaten aus dieser Gruppe Trumps Vorhaben."