
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus geht auf die Beschlüsse zum Bürokratieabbau ein:
"Es ist richtig, dass die schwarz-rote Regierung nun die Staatsmodernisierung zu einem ihrer Schwerpunkte macht. Nur sollte sie Bürgern und Unternehmen nicht zu viel auf einmal versprechen. Gegen unnötige Bürokratie ist jeder, viel schwerer aber ist die Verständigung darüber, was genau im Einzelfall überflüssig ist. Spoiler: Das kann dann auch mal die eigenen Interessen berühren."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER führt aus:
"Manchmal ist es leichter, Bereiche ganz neu zu ordnen, mit zeitgemäßen schlanken Regeln, als ewig am unübersichtlichen System herumzudoktern - und es am Ende womöglich zu verschlimmbessern. Doch das erfordert sowohl Mut, als auch Zeit. Das eine muss die Regierung schon selbst mitbringen, das andere müssen ihr die Bürger aber auch zugestehen."
In der Online-Ausgabe des CICERO heißt es:
"Die Regierung kommt ins Arbeiten, so viel ist klar. Doch Kanzler Merz beschäftigt auch die Frage, wie die Stimmung im Land gedreht werden kann. Aber reicht das, um das Zutrauen in die neue Regierung zu steigern? Wer nur die 'Stimmung' verbessern will, wird möglicherweise doch schnell wieder als neue Ampel wahrgenommen."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder kommentiert den 35. Jahrestag der Wiedervereinigung am kommenden Freitag.
"Noch immer glauben viele in Westdeutschland, die Brüder und Schwestern seien undankbar. Als ob die Millionen in den Westen Abgewanderter nicht vor allem dort den Wohlstand vermehrt haben, als wenn die Inbesitznahme des Ostens nicht zu Extraprofiten und zur Jobvergabe an nicht immer sonderlich fähige Westdeutsche geführt hätte. Und umgekehrt: Wie lange wollen sich die Ossis eigentlich noch in der Opferrolle gefallen? Statt stolz vor die Wessis zu treten und zu sagen, zeigt doch mal, dass ihr das auch könnt, wird jedem Euro nachgejammert, den man wirklich oder vermeintlich zu wenig bekommt."
Die FREIE PRESSE aus Chemnitz stellt heraus:
"Den meisten Menschen in Ostdeutschland geht es heute materiell so gut wie nie zuvor. Und doch verfestigt sich der Eindruck, dass wohl auf Dauer ein erhebliches Wohlstandsgefälle zwischen West und Ost bleiben wird. Dass sich die riesigen Vermögensunterschiede nicht annähernd ausgleichen lassen. Dass der Osten nach einer erfolgreichen Aufbauphase inzwischen keine Chance mehr hat, weiter zum Westen aufzuschließen."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin notiert:
"Einheit! So ein schönes Wort, zumal für unser Land. Das ist doch das seit Jahrzehnten schönste weit und breit. Und wer das vor mehr als 35 Jahren gesagt hätte, dem hätte die Mehrheit nicht geglaubt. Im Westen wie im Osten nicht."