12. Oktober 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema der uns vorliegenden Kommentare ist das Waffenstillstandsabkommen im Nahen Osten. So schreibt die Zeitung DIE GLOCKE aus Oelde:

"An diesem Montag werden Bilder um die Welt gehen, die in düsteren Zeiten Hoffnung geben, dass selbst in festgefahrenen Konflikten eine Wende zum Besseren möglich ist. Freigelassene israelische Geiseln werden nach Monaten der Qualen und Ungewissheit unter den Hamas-Terroristen ihren Liebsten in den Armen liegen. Auch knapp 2000 inhaftierte Palästinenser kommen auf freien Fuß. Dieser Montag ist ein guter Tag – für Israelis und für Palästinenser gleichermaßen. Ein Garant für einen dauerhaften Frieden und die Geburtsstunde einer Zwei-Staaten-Lösung ist er nicht."
Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG aus Heidelberg fragt:
"Wie geht es weiter? Die ersten Berichte über Machtkämpfe rivalisierender Gruppen im Gazastreifen sind nur ein übler Vorgeschmack. Eine Stunde Null? Wird es nicht geben. Dieser Krieg traumatisiert auf Dauer genauso wie auch die Geiseln und ihre Angehörigen traumatisiert wurden. Die USA wollen zwar als Ordnungsmacht bei der Befriedung Gazas helfen. Doch wie lange? Das alles ist so wenig ausgehandelt, wie die Entwaffnung der Hamas und das weitere Vorgehen Israels."
Die AUGSBURGER ALLGEMEINE notiert:
"Es ist ein Tag der Freude für Israel und alle Freunde des jüdischen Staates. Gleichzeitig kehren hunderttausende Flüchtlinge in ihre Heimat zurück, eine Ruinenlandschaft. So richtig es ist, dass die israelische Armee das hunderte Kilometer lange Tunnelsystem der Hamas zerstört, so wichtig ist es, nun rasch mit dem Wiederaufbau all dessen zu starten, was die Menschen zum Leben brauchen: Wohnungen, Wasserleitungen, Bäckereien..."
Die TAGESZEITUNG - kurz TAZ - warnt vor zu großen Erwartungen:
"Der Deal mag zwar vorerst die Waffen zum Schweigen bringen – eine Lösung des jahrzehntelangen Konflikts und seiner Ursachen sieht er aber nicht vor. Einen dauerhaften Frieden, also ein Ende der Gewalt der israelischen Besatzung und ein Ende der Gewalt durch bewaffnete palästinensische Gruppen, wird es erst geben, wenn das palästinensische Recht auf Selbstbestimmung und Staatlichkeit realisiert ist."
Skeptisch äußert sich auch die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Wenn Israels Regierung ebenso wie US-Präsident Trump jetzt dieser bitteren Realität ins Auge schaut und trotz allem einen kalten Frieden schließt, ist das für Gazas Einwohner ebenso wie für die Geiseln zwar richtig. Echten, langfristigen Frieden kann es in Nahost aber nur ohne die Hamas geben."