
"Mit der Freilassung der Geiseln und Freigabe der Leichen erlebt die seither gesehene Eskalation einen Wendepunkt und hoffentlich auch ihr Ende", schreibt die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Diese Hoffnung besteht, weil es gelang, die arabische Welt und maßgeblich Katar als Partner des Prozesses zu gewinnen, den die USA und Trump bereits mit den verdienstvollen Abraham-Abkommen vorantrieben und bis zuletzt prägten. Eine Frage bleibt: Wo war eigentlich Europa, namentlich Deutschland? Man hätte sich gewünscht, es hätte sich wesentlich klarer an Israels Seite gestellt - nicht nur aufgrund seiner Geschichte, aber gerade auch deshalb."
"Der Albtraum ist vorbei – zumindest ein bisschen", heißt es in der TAGESZEITUNG – TAZ:
"Der Trump-Deal sieht, wenn man ihn diesbezüglich wohlwollend interpretiert, die Möglichkeit vor, dass die Palästinensische Autonomiebehörde als Kontrollinstanz nach Gaza zurückkehrt und so zumindest die beiden palästinensischen Territorien wieder in einer Hand liegen. Das könnte eventuell und eines Tages – und nur bei einer signifikant geänderten Position der israelischen Regierung – zu neuen Verhandlungen für eine Zweistaatenlösung führen. Könnte. Eine echte, faire Chance auf gleichberechtigtes Leben von Palästinensern und Israels nebeneinander sieht aber anders aus."
"Der Gazakonflikt ist noch längst nicht gelöst", befürchtet auch die AUGSBURGER ALLGEMEINE:
"Die Waffen schweigen weitgehend, die Geiseln sind frei – das ist weit mehr, als noch vor wenigen Wochen möglich schien. Nun beginnt aber die Phase der mühevollen Verhandlungen. Eine tiefe, über Jahrzehnte verinnerlichte Feindschaft trennt Israelis und Palästinenser. Die Hamas war es, die tanzende Frauen und Männer im Herbst 2023 aus blindem Hass und dem puren Willen, jüdisches Leben zu vernichten, wahllos missbraucht, ermordet und verschleppt hat. Das wird in Europa, auch in Deutschland, von Unterstützern der Palästinenser ausgeblendet."
"Die Hamas hat schon erklärt, dass sie weiterkämpfen wird", unterstreicht die VOLKSSTIMME aus Magdeburg:
"Ein böses Omen: Es sind schon zu viele verheißungsvolle Ansätze auf einen Nahost-Frieden misslungen. In den knapp 80 Jahren der Existenz des jüdischen Staates haben Israelis und Palästinenser den Frieden nur als Unterbrechung zwischen immer neuer gegenseitiger Gewalt erlebt. Ein friedliches Nebeneinander wäre die Voraussetzung dafür, so etwas wie Aussöhnung zu versuchen."
Das DARMSTÄDTER ECHO konstatiert:
"Zur Schreckensbilanz der vergangenen zwei Jahre gehört auch die neue Welle von Antisemitismus, in Europa das jüdische Leben in den Grundfesten erschüttert hat. Es wird schwierig werden und Jahre dauern, das verlorenen gegangene Vertrauen wieder aufzubauen."