14. Oktober 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Union und SPD haben sich bislang nicht auf ein neues Wehrdienst-Modell verständigt. Eine gemeinsame Pressekonferenz, auf der Details vorgestellt werden sollten, wurde heute kurzfristig abgesagt.

Deutsche Bundeswehruniformen in einer Nahaufnahme
Eine Einigung auf ein neues Wehrdienst-Modell lässt noch auf sich warten. (picture alliance / Geisler-Fotopress / Robert Schmiegelt )
"Der Schaden ist angerichtet, in der Koalition, unter den jungen Leuten, aber auch in der Sache"
ist in der SÜDWEST PRESSE aus Ulm zu lesen:
"Es geht, daran sei erinnert, ja angeblich um die Verteidigungsfähigkeit des Landes, die Sicherheit der Menschen. Das Vertrauen der Generation, die man mit viel Mühe, Geld und gutem Zureden für die Truppe gewinnen wollte, dürfte vorerst dahin sein."
Nach Meinung von T-ONLINE ist es ein Scheitern mit Ansage:
"Die Koalition zeigt einmal mehr, wie amateurhaft sie bisweilen agiert und dass zentralen Akteuren offenbar das Handwerk zum Regieren fehlt."
Aus Sicht der AUGSBURGER ALLGEMEINEN tun sich die Regierungsparteien schwer, einen gangbaren Weg zu finden.
"Dabei ist der schon vorgezeichnet. Die alte, 2011 ausgesetzte Wehrpflicht war eine gute Lösung: Sie übte Druck aus, ließ über die Möglichkeiten des Zivildienstes und der sogenannten Totalverweigerung aber alle von der Leine, die nicht kämpfen wollen. Da braucht es für eine neue Wehrpflicht keine überbordende Bürokratie, keine Fragebögen und was derzeit noch so alles diskutiert wird."
Und die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg betont mit Blick auf das diskutierte Losverfahren:
"In einer technologischen Armee braucht es gut ausgebildete Profis, nicht eine Zufallstruppe. Eine Teiljahrgangs-Pflicht spaltet die Gesellschaft und wirkt rückwärtsgewandt. Die junge Generation trägt ohnehin hohe Lasten; neue Pflichten müssen gerecht, transparent und planvoll sein. Statt Losverfahren sollte der freiwillige Wehrdienst attraktiver gemacht werden."
Die weiteren Schritte hin zu einem dauerhaften Frieden im Gazastreifen kommentiert die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf:
"Jetzt, wo die Waffen weitgehend schweigen, die lebenden Hamas-Geiseln heimgekehrt sind und palästinensische Häftlinge freigelassen wurden, ist eines unübersehbar: Wo tiefe Gräben klaffen, reichen schnelle Sprünge nicht aus. Alle, die Einfluss auf die Konfliktparteien haben, müssen nun langfristig und in mühsamer Kleinarbeit Brücken in eine friedlichere Zukunft bauen. Eine der entscheidenden Hürden auf dem Weg zum Frieden ist die Frage, ob die Extremistengruppe Hamas bereit ist, ihre Waffen abzugeben."
Auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG äußert sich skeptisch:
"Bewaffnete Hamas-Kämpfer zeigten sich in den vergangenen Tagen in den Gebieten, aus denen sich das israelische Militär kürzlich zurückgezogen hatte. Die Radikalislamisten wollen zeigen: Sie denken nicht daran, die Waffen niederzulegen – was wiederum die Extremisten auf der israelischen Seite dazu bewegen könnte, die Waffenruhe sofort zu beenden."