20. Oktober 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird die Debatte über den Umgang der CDU mit der AfD.

CDU-Chef und Bundeskanzler Friedrich Merz am 20. Oktober 2025 bei einer Pressekonferenz in der CDU-Parteizentrale in Berlin.
Die AfD wolle die CDU "zerstören", sagt Bundeskanzler Friedrich Merz. (imago / Anadolu Agency / Halil Sagirkaya)
"Der Druck ist immens, natürlich", konstatiert die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder:
"Das Merz'sche Versprechen, die AfD zu halbieren, ist kläglich gescheitert. Zwar will er keine Zusammenarbeit, aber eine Wiederholung der fatalen Abstimmung Anfang des Jahres, als er die AfD als Mehrheitsbeschafferin in Kauf nahm, schließt er nicht konkret aus. Merz will nun die Unterschiede zwischen Union und AfD besser herausarbeiten. Man kann nur hoffen, dass ein konkreter Fahrplan für das Wie steht."
Das STRAUBINGER TAGBLATT fordert:
"Die Union darf die Ängste vieler Bürger nicht der AfD überlassen, sondern muss sie politisch aufgreifen. Die Union muss präziser erklären, wo sie endet und die AfD beginnt. Und sie muss thematisieren, wo AfD-Politiker wie im thüringischen Sonneberg das Blaue vom Himmel versprechen, in der Praxis aber kläglich scheitern. Um zu zeigen, dass Populismus keine Lösungen schafft."
"Die deutsche Politik würde sich fatal verändern, wenn die AfD mitregieren könnte", prognostiziert die FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Deswegen ist es so wichtig, dass CDU-Chef Merz seine Partei darauf eingeschworen hat, nicht mit den extrem Rechten zusammenzuarbeiten. Mit einer AfD in der Regierung würde sich Deutschland dem autokratischen Russland annähern, es würde die Europäische Union massiv beschädigen. Es ist noch immer nicht zu spät, um ein AfD-Verbotsverfahren anzustoßen. Wichtiger: Wenn die AfD zurückgedrängt werden soll, müssen die demokratischen Parteien präsent sein, sie müssen den Unmut in Teilen der Bevölkerung verstehen."
Die STUTTGARTER ZEITUNG geht auf die Aussage von Bundeskanzler Merz ein, dass es wegen der Migration ein Problem im "Stadtbild" deutscher Kommunen gebe:
"Worauf der Kanzler offenkundig anspielen wollte, sind Zonen der Unsicherheit, in denen sexuelle Übergriffe und Delikte der Straßenkriminalität überhand nehmen. Unter den einschlägig Tatverdächtigen sind Migranten mancher Herkunftsländer weitaus häufiger vertreten, als es ihrem Bevölkerungsanteil entsprechen würde. Es ist keineswegs rassistisch, das zu benennen, wie Merz vorgeworfen wurde. Es wäre vielmehr ignorant und fahrlässig, davor die Augen zu verschließen."
"Viele Menschen in Deutschland wollen eine Begrenzung der Einwanderung", glaubt der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER:
"Auch Kommunen, sozialen Einrichtungen und Schulen ist die Migration der letzten Jahre über den Kopf gewachsen. Bei den meisten Parteien herrscht mittlerweile der Konsens, dass es hier in den letzten Jahren eine Überlastung gegeben hat. Das Gegensteuern hat längst begonnen. Fakt ist aber auch: Deutschland ist und bleibt ein Einwanderungsland. Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Und wird es auch bleiben."