21. Oktober 2025
Blick in die Zeitungen von morgen

Vor dem EU-Gipfel am Donnerstag fragen sich viele Zeitungen, wie die Gemeinschaft weiter mit dem russischen Präsidenten Putin umgehen soll. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU meint:

    Putin steht an einem Redepult und spricht in ein Mikrofon.
    Wladimir Putin bei einem öffentlichen Auftritt in Sotschi. (picture alliance / TASS / Sergei Bulkin)
    "Beim EU-Gipfel sollten sich die politisch Verantwortlichen wie lange diskutiert und nun auch geplant darauf einigen, das eingefrorene russische Vermögen teilweise als Hilfe für die Ukraine zu verwenden. Sie würden nicht nur Kiew weiter unterstützen können, sondern sich selbst auch bei der Finanzierung der Hilfen entlasten und damit dem russischen Autokraten Wladimir Putin genauso wie US-Präsident Donald Trump ein eindeutiges Signal senden."
    Die RHEIN-NECKAR-ZEITUNG fragt sich:
    "Wovon profitieren die Europäer, aber auch die Ukrainer mehr: Von einem konsequenten Widerstehen gegenüber Putins imperialem Krieg, versehen mit dem Risiko, in einen Dritten Weltkrieg hinzusteuern – oder vom Versuch, einen Interessenausgleich zu erreichen? Dass die westlichen Verhandlungsoptionen so gering sind, ist auch die Frucht der bisherigen Konfrontationspolitik."
    Spekulationen über ein Gipfeltreffen zwischen Putin und US-Präsident Trump in Budapest greift die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG auf und kritisiert den ungarischen Regierungschef:
    "Orbáns Illoyalität und Blockadepolitik müssen von den anderen Europäern viel entschiedener als bisher sanktioniert werden – auch um den Ungarn zu verdeutlichen, dass sie bei der Parlamentswahl im nächsten Jahr vor einer Entscheidung stehen zwischen Ost und West, Demokratie und Diktatur. Die Ukraine hat sich hier klar entschieden."
    Der TAGESSPIEGEL aus Berlin blickt nach Frankreich und macht die politische Instabilität dort als einen Grund für die Schwäche Europas aus:
    "Kann sich die Grande Nation aus eigener Kraft wieder aufrichten und ihre Krisen abschütteln? Es wäre ihr zu wünschen. Europa kann verloren gegangene Stärke undbei den Bürgern verspieltes Vertrauen nur mit einem starken Machtzentrum zurückgewinnen. Dazu gehört ein stabiles und freiheitliches Frankreich genauso wie ein Deutschland, das sich auf einen starken Bündnispartner im Westen verlassen kann."
    Und nun - die Debatte um das "Stadtbild", die Kanzler Merz losgetreten hat. "Bitte wieder abregen",
    wünscht sich die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg und erläutert:
    "Ein Bundeskanzler muss Vorbild sein. Auch in der Wortwahl. Er muss aufpassen, dass er keine Stimmung vergiftet und nicht falsch verstanden wird - zum Beispiel von Rechtsextremisten, die sich in ihrem Ausländerhass bestätigt sehen wollen.Das Ärgerliche an der nun schon wieder seit Tagen hitzigen Auseinandersetzung ist, dass nicht über das eigentliche Problem gesprochen wird."