
Die NÜRNBERGER ZEITUNG pflichtet dem Kanzler bei:
"Auch wenn es zehn Jahre nach 2015 einige nicht wahrhaben wollen. Das Stadtbild hat sich verändert und Ausländer haben daran einen erheblichen Anteil. Wer ernsthaft behauptet, die Situation am Nürnberger Hauptbahnhof sei die gleiche wie vor zehn Jahren, verschließt die Augen vor der Realität."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin wendet ein:
"Natürlich gibt es dieses Gefühl, in bestimmten Gegenden nicht mehr sicher zu sein. Dass Bundeskanzler Friedrich Merz das artikuliert, ist völlig richtig. Problematisch ist, dass er stehen bleibt in seiner verkürzten Formulierung, die als Pauschalisierung wahrgenommen wird und damit auch Menschen trifft, die Merz nicht meint."
In einem Gastbeitrag im SPIEGEL heißt es:
"Entweder ist Merz die rassistische Anschlussfähigkeit seiner Worte egal, oder sie ist einkalkuliert. Die naheliegende Erklärung ist: Er will Wählerinnen und Wähler zurückholen, die zur AfD abgewandert sind. Seine Worte sind bewusst anschlussfähig für jene, die schlicht zu wenige weiße, blonde Menschen in den Innenstädten sehen."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus kommt zu einer anderen Einschätzung und fragt:
"Ist es von den Parteien links der Mitte zu viel verlangt, Merz nicht direkt die bösest mögliche Interpretation zu unterstellen, nur weil es kurzfristig vielleicht die eigene Blase emotionalisiert?"
Themenwechsel. Die deutsche Autoindustrie befürchtet wegen möglichen Lieferengpässen bei Halbleitern Produktionsausfälle. Die WELT geht auf die Rolle Chinas ein:
"Ob wichtige Medikamente, Halbleiter oder Seltene Erden – Peking hat in sensiblen Bereichen die Macht, enormen Schaden anzurichten. Weil China jetzt bei diesen Produkten eine Exportbeschränkung angekündigt hat, drohen demnächst die Bänder der hiesigen Autoindustrie stillzustehen. Deutschland muss seine einseitige Abhängigkeit von der Volksrepublik reduzieren. Nicht nur die Bundesregierung und die EU-Kommission, sondern auch die Unternehmen müssen China als die Bedrohung erkennen, die das Land für die Weltwirtschaft darstellt."
Die SÄCHSICHE ZEITUNG notiert:
"Erinnerungen an die Pandemie werden wach, als Fabrikschließungen in Asien und Chaos im Welthandel zu Chipmangel führten. Davon aufgeschreckt, machte Europa große Pläne zum Ausbau seiner eigenen Halbleiterproduktion, aus denen bisher aber wenig geworden ist. Das ist kein Wunder, denn so richtig es ist, diese Schlüsseltechnologie in Europa zu stärken: Echte Autonomie in der Chipversorgung ist eine Illusion."