
"Eine Zeit lang schien Donald Trump seinen Wunsch, Grönland 'zu kriegen', vergessen zu haben", schreibt die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG.
"Jetzt aber treibt er seinen Plan, das rohstoffreiche, zu Dänemark gehörende Territorium zu übernehmen, mit neuer Entschlossenheit voran: Er hat einen Sonderbeauftragten eingesetzt, der Grönland 'zu einem Teil der USA' machen will. Damit versieht er sein völkerrechtswidriges Ansinnen mit neuem operativen Schwung."
Die TAGESZEITUNG – TAZ ergänzt:
"Um zu zeigen, dass Trump es ernst meint, zieht er die Dealstrategie, sprich die wirtschaftliche Druckschraube, mächtig an. Prompt setzten die USA Pachtverträge für fünf große Offshore-Windprojekte vor der US-amerikanischen Ostküste aus. Zwei davon laufen über dänisch kontrollierte Unternehmen. Es geht ums Geld, um die Neuordnung der Welt, um internationale Machtansprüche."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU moniert die Reaktionen aus Europa:
"Wenn Dänemark und die anderen EU-Staaten Trump wirklich daran hindern wollen, Grönland der USA einzuverleiben, müssen sie mehr unternehmen, als nur den US-Botschafter in Dänemark einzubestellen. Ursache für das mangelnde Selbstbewusstsein der Europäer gegenüber Trump ist nicht nur die verteidigungspolitische Abhängigkeit von den USA. Genauso schwer wiegt, dass sie noch keine Idee entwickelt haben, wie sie sich gegenüber der aggressiven Machtpolitik der USA, Chinas und Russlands verhalten sollen."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin kommentiert das Weihnachtsfest, mit Blick auf die aktuellen Krisen:
"Klang die Weihnachtsgeschichte zu unseren Lebzeiten je unglaubwürdiger? Wenn wir 'Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen' verkündet bekommen, hört sich das in unserer Realität an wie der sprichwörtlich fromme Wunsch. Der russische Präsident führt seinen unbarmherzigen Angriffskrieg weiter, der amerikanische streicht den Ärmsten der Armen auf der Welt die humanitäre Nothilfe. Beide reden vom Frieden für die Ukraine, wollen aber Gelände- und Geschäftsgewinne verbuchen. Die weihnachtliche 'Besinnlichkeit', die sich unter dem Christbaum einstellen soll, ist vor diesem Hintergrund erst recht ein erstrebenswertes Ziel."
Die NÜRNBERGER ZEITUNG sieht es so:
"Die wahren Friedensfürsten sind nicht Revolverhelden, sondern Menschen, die den Frieden stiften und eben nicht damit Geschäfte machen wollen. Frieden, der seinen Namen verdient, kommt nicht mit einem 'Immer mehr' an Waffen, sondern mit einer ausgestreckten Hand und dem Wissen, dass 'Entfeindung' der wichtigste erste Schritt eines jeden Einzelnen hin zur inneren Abrüstung sein muss, letztlich aber auch jedes Staatswesens."
