Der eigentliche Zweck von Blutersatzstoffen ist es, nach Verwundungen oder Operationen mit Blutverlust die Zeit zu überbrücken, bis der Körper der Betroffenen selbst genügend Blut hergestellt hat. Als Doping-Mittel verwendet, lassen Blutersatzstoffe einen höheren Sauerstoffumsatz zu. Beim Giro d'Italia soll der Radsportler Dario Frigo auf ein solches Mittel gesetzt haben: HemAssist vom US-Unternehmen Baxter Health Care. Weil HemAssist in der klinischen Erprobung den Erwartungen nicht gerecht wurde, brach die Firma die Erprobung 1998 ab. Das Medikament kam nie auf den Markt, nur eine kleine Zahl von Ärzten und Einrichtungen hatten überhaupt Zugriff. Sally O'Hare, Sprecherin von Baxter in Brüssel, weist daher eine Missbrauchsmöglichkeit des Mittels energisch zurück: "Die Produkte sind höchstens ein Jahr brauchbar, wären jetzt also zwei Jahr über ihrem Verfallsdatum. Sie müssen tiefgefroren aufbewahrt werden. Wir haben die Produktgeschichte lückenlos dokumentieren können, nach den Versuchen sind die Produkte entweder vernichtet oder zu uns zurückgeschickt worden."
Indizien für ein Doping mit Blutersatzstoffen sind nach Auskunft von Wilhelm Schänzer, Professor an der Kölner Sporthochschule, im Prinzip verhältnismäßig einfach zu finden. Zentrifugiert man das Blut ab, ist das Blutplasma normalerweise gelb. Wenn ein Athlet oder Patient mit künstlichen Hämoglobinen behandelt worden ist, dann hat das Blutplasma hingegen eine rote Farbe. Der endgültige Beweis sei jedoch schwierig, so der Doping-Experte: "Man müsste dann noch zeigen, dass diese Hämoglobine nicht vom Körper stammen, sondern eben künstlichen Ursprungs sind. Dafür fehlen im Moment noch die Methoden." Schänzer ist zuversichtlich, dass die Analytik hierfür bald hinreichend verfeinert sei. Bis dahin müsse das Doping-Übel weiterhin durch vermehrte, vor allem überraschende Kontrollen bekämpft werden.
[Quelle: Mathias Schulenburg]
Indizien für ein Doping mit Blutersatzstoffen sind nach Auskunft von Wilhelm Schänzer, Professor an der Kölner Sporthochschule, im Prinzip verhältnismäßig einfach zu finden. Zentrifugiert man das Blut ab, ist das Blutplasma normalerweise gelb. Wenn ein Athlet oder Patient mit künstlichen Hämoglobinen behandelt worden ist, dann hat das Blutplasma hingegen eine rote Farbe. Der endgültige Beweis sei jedoch schwierig, so der Doping-Experte: "Man müsste dann noch zeigen, dass diese Hämoglobine nicht vom Körper stammen, sondern eben künstlichen Ursprungs sind. Dafür fehlen im Moment noch die Methoden." Schänzer ist zuversichtlich, dass die Analytik hierfür bald hinreichend verfeinert sei. Bis dahin müsse das Doping-Übel weiterhin durch vermehrte, vor allem überraschende Kontrollen bekämpft werden.
[Quelle: Mathias Schulenburg]