Anhörung im Bundestag
BND-Chef Jäger warnt: "Russland zu direkter militärischer Auseinandersetzung mit der NATO bereit"

Die deutschen Geheimdienste warnen vor der Gefahr einer militärischen Konfrontation mit Russland. "In Europa herrscht bestenfalls ein eisiger Frieden, der punktuell jederzeit in heiße Konfrontation umschlagen kann", sagte der Präsident des Bundesnachrichtendiensts BND, Jäger, bei einer Anhörung im Bundestag.

    BND-Präsident Martin Jäger im blauen Anzug lächelt.
    BND-Präsident Martin Jäger (AFP / JOSEPH EID)
    Deutschland stehe "schon heute im Feuer", führte er aus. Russland wolle die Nato unterminieren und die Demokratien in Europa destabilisieren. Um diese Ziele zu erreichen, werde Russland wenn nötig auch eine direkte militärische Auseinandersetzung mit der NATO nicht scheuen.

    "Brauchen Handlungsfähigkeiten jetzt"

    Nach Ansicht von Jäger versucht Russland, europäische Demokratien auch durch Spionage, Auftragsmorde von Oppositionellen und den Einsatz von Drohnen in fremdem Luftraum zu destabilisieren. Jäger sprach von einer neuen Qualität der Konfrontation. Man müsse sich auf weitere Lageverschärfungen einstellen.
    Auch Verfassungsschutzchef Selen und die Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes MAD, Rosenberg, berichteten von einer wachsenden Bedrohung durch Russland. Die drei Geheimdienstchefs baten die Politik um rasche Gesetzesreformen, damit die Dienste der aktuellen Gefährdungslage angemessen begegnen könnten. Die Lage sei "jetzt schon kritisch", betonte Verfassungsschutzchef Selen. "Insofern brauchen wir die Handlungsfähigkeiten jetzt."
    Diese Nachricht wurde am 13.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.