Ein Forschungsteam des Fachmagazins "Science" berichtet, dass bei fast der Hälfte der betroffenen urbanen Gebiete der Boden mit einer Geschwindigkeit von mehr als drei Millimetern pro Jahr absinke. Bei 16 Prozent seien es mehr als zehn Millimeter pro Jahr. Bereits eine Schätzung von Forschenden an der Universität Foshan aus dem Jahr 2020 ergab, dass etwa 270 Millionen Menschen in China auf sinkendem Boden leben. Stark betroffen seien auch die Metropolen Peking und Shanghai.
Gründe für das Absacken des Bodens ist die Entnahme von Grundwasser, aber auch der Bauboom in Chinas Großstädten. In den dicht besiedelten Küstenregionen führt das zu einem höheren Überschwemmungsrisisko. Durch die Kombination von Bodenabsenkung und Meeresspiegelanstieg drohten dort in den nächsten hundert Jahren etwa ein Viertel der Flächen unter Meeresspiegelniveau zu sinken, hieß es. Experten zufolge könne eine Kontrolle der Grundwasserentnahme und ein nachhaltigeres Wassermanagement helfen, die Absenkungsrate zu stabilisieren.
Diese Nachricht wurde am 19.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.