Dienstag, 07. Mai 2024

Rassismus-Skandal
Real Madrid erstattet Anzeige wegen Hassverbrechen

Nach jüngsten rassistischen Anfeindungen gegen den Spieler Vinicius Junior hat sein Club Real Madrid Anzeige erstattet. Nach Angaben des Vereins ging die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft in Madrid ein.

23.05.2023
    Real Madrids Spieler Vinicius Junior, links, während eines Fußballspiels der spanischen La Liga zwischen Valencia und Real Madrid.
    Real Madrids Vinicius Junior (links) wurde rassistisch beleidigt. (AP / Alberto Saiz)
    Zuvor hat Vinicius dem Chef der spanischen Liga, Javier Tebas, vorgeworfen, Rassismus als normal zu betrachten. Tebas wies die Anschuldigungen zurück und betonte, Rassismus-Vorfälle würden mit aller Härte bestraft. In dieser Saison habe man bereits neun rassistische Vorfälle bei der Justiz angezeigt, acht davon gegen Vinicius.Beim Auswärtsspiel in Valencia war der Stürmer von Real Madrid abermals von mindestens einem Zuschauer verunglimpft worden.
    Der brasilianische Präsident Lula verurteilte die jüngsten rassistischen Anfeindungen. Lula forderte Maßnahmen, damit "Faschismus und Rassismus" sich der Fußballstadien nicht bemächtigten. Reals Trainer Ancelotti sagte, die spanische Liga habe ein Problem mit Rassismus. Liga-Präsident Tebas kündigte an, den Vorfall untersuchen zu lassen.
    FIFA-Präsident Infantino sicherte dem brasilianischen Fußballprofi Solidarität zu. Zugleich verwies er auf ein Regelwerk der FIFA im Umgang mit Rassimus in Stadien. Demnach werde empfohlen, zunächst die Partie zu unterbrechen, dann sollten die die Spieler den Platz verlassen. Halten die Verunglimpfungen an, soll die Begegung abgebrochen werden.
    In der zweiten Halbzeit kam es zu einer mehrminütigen Unterbrechung, nachdem der Brasilianer von einem Anhänger der Gastgeber rassistisch beschimpft worden war. Vinicius Junior stellte sich vor die Fankurve und deutete auf den mutmaßlichen Täter. Das Spiel wurde erst fortgesetzt, als der Stadionsprecher eine Ansage machte, die Beleidigungen einzustellen.
    Diese Nachricht wurde am 22.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.