"Deutschland bietet total viele Möglichkeiten für Leute aus Osteuropa. Total viele Stipendien. Und ich habe das vor zweieinhalb Jahren zum ersten Mal bekommen, ein Stipendium für einen Sprachkurs. Und es hat mich sehr viel geprägt. Es hat sehr viel in meinem Leben geändert."
Renata ist 22 und kommt aus Moskau. Sie ist eine von 98 Hochschulabsolventen aus 21 Ländern, die seit Anfang März am Internationalen Parlamentsstipendienprogramm des Deutschen Bundestages teilnehmen. Das Parlament und die drei Berliner Universitäten laden jedes Jahr junge hoch qualifizierte Akademiker aus Mittel-, Ost- und Südeuropa, Frankreich und den USA ein, für fünf Monate bei einem Mitglied des Bundestages zu arbeiten, an den Sitzungen der Ausschüsse, Gremien und Fraktionen teilzunehmen und so das parlamentarische Regierungssystem Deutschlands kennen zu lernen. Wolfgang Börnsen, verantwortlich für das internationale Austauschprogramm, erklärt, warum der Deutsche Bundestag jedes Jahr über eine Millionen Euro in die Stipendiaten investiert:
"Für uns ist wichtig, dass wir international orientierte junge Leute hier in Berlin an einen Tisch bekommen, die in fünf oder zehn Jahren aufgrund ihrer erlebten Erfahrung, dass wir alle den guten Willen haben, für die Demokratie da zu sein, in ihren Ländern dazu beitragen, Brücken zu bauen. Auch zwischen Ländern, die im Augenblick noch verfeindet sind."
Natascha hat Sprachwissenschaften im seit Kurzem unabhängigen Montenegro studiert und arbeitet dort in einer NGO. Ihre Erwartungen an sich und an das Stipendium sind groß. Sie möchte in Deutschland demokratische Prozesse aus der Nähe kennen lernen, um in ihrem Land einmal selbst stärker politisch aktiv zu werden.
"Dass ich das hier Gelernte wieder in mein Land mitbringen kann, sozusagen, und dann einsetzen, weil: Montenegro ist jetzt an einen ganz besonderen Punkt geraten. und da werden junge Menschen wie ich gebraucht, die das Land in eine positive Richtung lenken können."
Boris hat bereits auf dem Gymnasium in seinem Heimatland Kroatien vier Jahre Deutsch gelernt und sich auf seinen Reisen nach Deutschland mehr und mehr für das Land begeistert. Seine Arbeit als Journalist in Kroatien unterbricht er, um in den nächsten 15 Wochen in einem Abgeordnetenbüro der Linkspartei zu arbeiten. Kein Zufall, ihn interessieren vor allem die Erfahrungen mit der deutschen Wiedervereinigung.
"Deutschland kann wirklich Vorbild sein für alle Länder in Mitteleuropa. Hier kann man wirklich sehen, was Deutschland mit Ostdeutschland gemacht hat. Die Nachwirkungen des sozialistischen Erbes sind in allen ehemaligen kommunistischen Staaten ziemlich gleich."
Nicht zuletzt lernen die Gäste nicht nur von ihren Gastgebern, sondern auch umgekehrt, so der Abgeordnete Börnsen:
"Viele der Stipendiaten stellen viele, ausgesprochen hilfreiche und kritische Fragen und tragen dazu bei, dass man über unser System noch mal nachdenkt, weil man auf einmal konfrontiert wird mit parlamentarischen Abläufen, die ganz anders sind. Und das ist gut so."
Wie erfolgreich das Programm ist, könne man laut Börnsen daran erkennen, dass einige ehemalige Absolventen heute wichtige politische Ämter in ihren Heimatländern bekleiden. Vor allem halten viele von ihnen auch nach Abschluss des Stipendiums den Kontakt aufrecht.
"Wir haben auch schon einige Ehen gestiftet und einige erste Kinder zu begrüßen. Aber das gehört nicht zur offiziellen Politik der Bundesregierung und des Parlaments."
Renata ist 22 und kommt aus Moskau. Sie ist eine von 98 Hochschulabsolventen aus 21 Ländern, die seit Anfang März am Internationalen Parlamentsstipendienprogramm des Deutschen Bundestages teilnehmen. Das Parlament und die drei Berliner Universitäten laden jedes Jahr junge hoch qualifizierte Akademiker aus Mittel-, Ost- und Südeuropa, Frankreich und den USA ein, für fünf Monate bei einem Mitglied des Bundestages zu arbeiten, an den Sitzungen der Ausschüsse, Gremien und Fraktionen teilzunehmen und so das parlamentarische Regierungssystem Deutschlands kennen zu lernen. Wolfgang Börnsen, verantwortlich für das internationale Austauschprogramm, erklärt, warum der Deutsche Bundestag jedes Jahr über eine Millionen Euro in die Stipendiaten investiert:
"Für uns ist wichtig, dass wir international orientierte junge Leute hier in Berlin an einen Tisch bekommen, die in fünf oder zehn Jahren aufgrund ihrer erlebten Erfahrung, dass wir alle den guten Willen haben, für die Demokratie da zu sein, in ihren Ländern dazu beitragen, Brücken zu bauen. Auch zwischen Ländern, die im Augenblick noch verfeindet sind."
Natascha hat Sprachwissenschaften im seit Kurzem unabhängigen Montenegro studiert und arbeitet dort in einer NGO. Ihre Erwartungen an sich und an das Stipendium sind groß. Sie möchte in Deutschland demokratische Prozesse aus der Nähe kennen lernen, um in ihrem Land einmal selbst stärker politisch aktiv zu werden.
"Dass ich das hier Gelernte wieder in mein Land mitbringen kann, sozusagen, und dann einsetzen, weil: Montenegro ist jetzt an einen ganz besonderen Punkt geraten. und da werden junge Menschen wie ich gebraucht, die das Land in eine positive Richtung lenken können."
Boris hat bereits auf dem Gymnasium in seinem Heimatland Kroatien vier Jahre Deutsch gelernt und sich auf seinen Reisen nach Deutschland mehr und mehr für das Land begeistert. Seine Arbeit als Journalist in Kroatien unterbricht er, um in den nächsten 15 Wochen in einem Abgeordnetenbüro der Linkspartei zu arbeiten. Kein Zufall, ihn interessieren vor allem die Erfahrungen mit der deutschen Wiedervereinigung.
"Deutschland kann wirklich Vorbild sein für alle Länder in Mitteleuropa. Hier kann man wirklich sehen, was Deutschland mit Ostdeutschland gemacht hat. Die Nachwirkungen des sozialistischen Erbes sind in allen ehemaligen kommunistischen Staaten ziemlich gleich."
Nicht zuletzt lernen die Gäste nicht nur von ihren Gastgebern, sondern auch umgekehrt, so der Abgeordnete Börnsen:
"Viele der Stipendiaten stellen viele, ausgesprochen hilfreiche und kritische Fragen und tragen dazu bei, dass man über unser System noch mal nachdenkt, weil man auf einmal konfrontiert wird mit parlamentarischen Abläufen, die ganz anders sind. Und das ist gut so."
Wie erfolgreich das Programm ist, könne man laut Börnsen daran erkennen, dass einige ehemalige Absolventen heute wichtige politische Ämter in ihren Heimatländern bekleiden. Vor allem halten viele von ihnen auch nach Abschluss des Stipendiums den Kontakt aufrecht.
"Wir haben auch schon einige Ehen gestiftet und einige erste Kinder zu begrüßen. Aber das gehört nicht zur offiziellen Politik der Bundesregierung und des Parlaments."