Archiv

Wirtschaft
Bundesbank und Deutsche Bank für weitere Zinserhöhungen

Die EZB muss aus Sicht von Bundesbank und Deutscher Bank die Zinsen im Kampf gegen die Inflation weiter erhöhen. Der Präsident der Bundesbank, Nagel, sagte in Berlin bei einer Veranstaltung des CDU-Wirtschaftsrats, dabei müsse man auch Dämpfer für die Wirtschaft in Kauf nehmen. Ähnlich äußerte sich Deutsche-Bank-Chef Sewing.

    Joachim Nagel, Präsident der Deutschen Bundesbank, spricht am Rednerpult.
    Bundesbankpräsident Nagel beim Wirtschaftsrat der CDU. (picture alliance / Kirchner-Media / David Inderlied)
    Mittelfristiges Ziel der EZB sei eine Inflation von zwei Prozent, erklärte Nagel. Seiner Meinung nach seien definitiv noch mehrere Zinsschritte erforderlich, um ein ausreichend restriktiv wirkendes Niveau zu erreichen. Die Gesamtinflationsrate sei zwar rückläufig, die Kerninflation aber weiterhin hartnäckig hoch. Weiter betonte Nagel, Preisstabilität leiste einen wichtigen Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft.

    Sewing: 30 Prozent der Bankkunden müssen an ihre Ersparnisse

    Ähnlich argumentierte Deutsche-Bank-Chef Sewing. Er sagte, die hohe Teuerung habe massive Auswirkungen auf die Verbraucher. Mindestens 30 Prozent der Kunden von Banken könnten ihre normalen Ausgaben nicht mehr aus ihrem Einkommen bestreiten, sondern müssten an die Ersparnisse.
    Im April lag die Teuerungsrate im Euroraum ohne die Kosten für Energie und Nahrungsmittel bei 5,6 Prozent. Die EZB-Währungshüter um Notenbankchefin Lagarde hatten Anfang Mai die Zinsen um 0,25 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder erhalten, liegt seither bei 3,25 Prozent. Es war bereits die siebte Zinsanhebung in Folge.
    Diese Nachricht wurde am 23.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.