
35 Jahre nach der Wiedervereinigung solle man sich neu sammeln und mit Zuversicht und Tatkraft nach vorn blicken. Merz betonte, die gegenwärtige Zeit sei herausfordernd. Die Kriege in Nahost und gegen die Ukraine bedrohten auch den freien Westen, der seine Anziehungskraft verliere und den es zu verteidigen gelte. Aber auch im Inneren werde die deutsche Demokratie angegriffen. Vor allem die irreguläre Migration habe neue Gräben in der Gesellschaft aufgerissen, die es zu überwinden gelte.
Rehlinger lobt Mut der Ostdeutschen
Zuvor hatte Bundesratspräsidentin Rehlinger den Mut der Menschen in Ostdeutschland gelobt, gegen die in der DDR herrschenden Zustände auf die Straße zu gehen. Diese Entschlossenheit habe Zukunft geschaffen und letztendlich die deutsche Wiedervereinigung ermöglicht, sagte die SPD-Politikerin. Man habe in den zurückliegenden 35 Jahren viel erreicht, aber noch sei die Einheit nicht vollendet. Etwa seien Ostdeutsche in Spitzenpositionen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft noch unterrepräsentiert.
Macron als Ehrengast in Saarbrücken
An dem Festakt nimmt mit Bundeskanzler Merz, Bundespräsident Steinmeier, Bundestagspräsidentin Klöckner, und Bundesverfassungsgerichtspräsident Harbath die gesamte deutsche Staatsspitze teil. Als Ehrengast hielt Frankreichs Staatschef Macron eine Rede. Er bezeichnete die deutsche Wiedervereinigung in seiner teilweise auf Deutsch gehaltenen Rede als Wendepunkt der Geschichte. Die Deutsche Einheit habe auch wesentlich zur europäischen Einigung beigetragen. Der nunmehr 80 Jahre währende Frieden auf dem Kontinent sei aber nun so bedroht wie noch nie in der jüngeren Geschichte. Nun gelte es, die gemeinsamen Werte und die Freiheit zu verteidigen.
Bereits seit gestern gibt es anlässlich des Tags der Deutschen Einheit ein Bürgerfest in der saarländischen Landeshauptstadt. Bis morgen werden Hunderttausende Besucher erwartet.
Die Deutsche Wiedervereinigung wurde am 3. Oktober 1990 besiegelt. Nach der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989 wurden die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Teil der Bundesrepublik Deutschland.
Diese Nachricht wurde am 04.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.