
Bei dem Treffen von Merz und Erdogan soll es unter anderem um den Ukraine-Krieg, den Friedensplan für den Gazastreifen und die wirtschaftliche Zusammenarbeit gehen. Außerdem hofft Merz auf weitere Zusagen Erdogans bei der Rücknahme abgelehnter türkischer Asylbewerber aus Deutschland. Im Anschluss ist ein Abendessen gemeinsam mit den Ehefrauen vorgesehen.
Am Vormittag hatte Merz in der türkischen Hauptstadt zunächst einen Kranz im Atatürk-Mausoleum niedergelegt. Anschließend sprach er mit Vertretern von in der Türkei tätigen deutschen Unternehmen wie BASF, Siemens und Mercedes.
Menschenrechtler fordern mehr Kritik an Erdogan
Im Vorfeld der Reise hatten mehrere Organisationen den Bundeskanzler aufgefordert, bei seinem Besuch auch die Lage der Demokratie in der Türkei zu thematisieren. Menschenrechtler kritisieren vor allem staatliche Repressalien gegen die stärkste Oppositionspartei CHP.
Auch der menschenrechtspolitische Sprecher der Grünenfraktion im Bundestag, Lucks, forderte von Merz eine Stärkung der demokratischen Kräfte in der Türkei. Merz sei gefragt, politischen Druck auf Präsident Erdogan auszuüben, sagte Lucks im Deutschlandfunk. Es scheine aber so, als ob sich Merz in Sachen Menschenrechte selbst einen Maulkorb auferlegt habe.
Diese Nachricht wurde am 30.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
