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Bundesregierung beschließt schnellere Planung vordringlicher Verkehrsprojekte - Streit zwischen Wissing und Habeck

Die Bundesregierung hat einen schnelleren Bau wichtiger Verkehrsprojekte auf den Weg gebracht.

    Auf einer sechsspurigen Autobahn staut sich der Verkehr. Die Autos stehen eng beieinander.
    Besonders dringliche Verkehrsprojekte sollen in Zukunft schneller realisiert werden können. (picture alliance / Jochen Eckel / Jochen Eckel)
    Das Kabinett billigte den Entwurf für das sogenannte Planungsbeschleunigungsgesetz von Verkehrsminister Wissing. Es sieht schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren für Verkehrsprojekte vor, die im Bundesverkehrswegeplan als besonders vordringlich eingestuft sind. Es geht dabei sowohl um Schienen- und Wasserwege als auch um gut 140 Autobahnprojekte.
    Streit gibt es in der Ampel-Koalition über den Ausbau der Autobahn 23 in Schleswig-Holstein. Wissing erklärte, das Projekt sei auf Bitte von Bundeswirtschaftsminister Habeck von den Grünen von einer Planungsbeschleunigung ausgenommen worden. Der FDP-Politiker sagte, er mache keinen Hehl daraus, dass die A 23 schneller ausgebaut werden solle. Damit es keine zeitlichen Verzögerungen gebe, habe er dem Wunsch Habecks entsprochen.
    FDP-Bundesvize Kubicki warf Habeck ein "mieses Spiel" vor. Dieser torpediere eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte für das Land Schleswig-Holstein. Habecks Sprecherin wies die Anschuldigungen "mit aller Deutlichkeit" zurück. Der Beschluss des Koalitionsausschusses zu den Autobahnen Ende März habe auf einer vom Bundesverkehrsministerium vorgelegten sogenannten 144er-Liste basiert. Darauf sei die A 23 explizit nicht ausgewiesen gewesen.
    Diese Nachricht wurde am 03.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.